Welt
Silvio "muss nur noch schnell die Partei retten"
Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat seinen Beschluss begründet, bei den Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr zum sechsten Mal für das Premiersamt zu kandidieren. Er gehe wieder in die politische Arena, um seine Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL - Popolo delle libertà) zu retten.
Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat seinen Beschluss begründet, bei den Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr zum sechsten Mal für das Premiersamt zu kandidieren. Er gehe wieder in die politische Arena, um seine Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL - Popolo delle libertà) zu retten.
"Bei den Parlamentswahlen 2008 hatten wir 38 Prozent der Stimmen erobert. Wenn wir bei den nächsten Wahlen auf acht Prozent stürzen würden, hätten wir ein 18-jähriges politisches Engagement verschwendet", sagte Berlusconi im Interview mit dem TV-Starjournalisten Bruno Vespa, der einige Auszüge des Gesprächs in einem von der Tageszeitung Quotidiano Nazionale gedruckten Artikel veröffentlichte.
Der 75-jährige Berlusconi berichtete, er hätte lieber im Herbst seinen Beschluss angekündigt, für das Premiersamt zu kandidieren. "Leider kann man hier nichts geheim halten", klagte Berlusconi. PdL-Chef Angelino Alfano, der vor einem Jahr das Ruder der Partei übernommen hatte, erklärte, dass er trotz Berlusconis Kandidatur weiterhin an der Führung bleibe.
Hitzige parteiinterne Diskussionen
Berlusconis Kandidatur löste hitzige parteiinterne Diskussionen aus. Der PdL-Abgeordete Giorgio Stracquadanio kündigte den Austritt aus der Berlusconi-Partei aus Protest gegen die Kandidatur des Medienzaren an. "Berlusconi ist am Ende. Seine neue Kandidatur bezeugt, dass sich die PdL-Partei aufgelöst hat. Ich hatte mir erwartet, dass Berlusconi seine Kraft für die Schaffung eines liberalen politischen Projekts zur Verfügung stellt. Aber es bleibt alles beim Alten mit den Fehlern der Vergangenheit", sagte Stracquadanio.