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Simmerings FPÖ-Chef Paul Stadler über "Little Istanb...

Heute Redaktion
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Simmering bekommt durch die Wien-Wahl 2015 einen blauen Bezirkschef. Paul Stadler übernimmt nach 19 Jahren als Stellvertreter nun den Vorsteher-Posten und beerbt SPÖ-Vorgängerin Eva-Maria Hatzl. Es war ein knappes Rennen, die Roten erreichten 40,83 Prozent, die Blauen übertrumpften sie mit 41,76 Prozent. Nach der Simmeringer Parteifeier mit Schnaps sprach Stadler von der Angst vor "Little Istanbul" im 11. Bezirk.

 





Die Simmeringer Freiheitlichen beim Feiern ihres NEUEN BEZIRKSVORSTEHERS PAUL STADLER!Danke an alle Wählerinnen und Wähler für ihr Vertrauen!
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einen blauen Bezirkschef. Paul Stadler übernimmt nach 19 Jahren als Stellvertreter nun den Vorsteher-Posten und beerbt SPÖ-Vorgängerin Eva-Maria Hatzl. Es war ein knappes Rennen, die Roten erreichten 40,83 Prozent, die Blauen übertrumpften sie mit 41,76 Prozent. Nach der Simmeringer Parteifeier mit Schnaps sprach Stadler von der Angst vor "Little Istanbul" im 11. Bezirk.

Als durchaus untypischen Kandidaten der Freiheitlichen kann man Stadler bezeichnen, auch in seinen Äußerungen gibt es Zurückhaltung statt provokantes Politgeplänkel. Zuhören und ehrlich sein sei sein Rezept, verriet der 59-Jährige im Interview mit dem "Standard". Genau das wolle er nun auch als Bezirkschef tun. Dass die FPÖ der SPÖ den Chefsessel weggeschnappt hat, erklärt Stadler damit, dass die Roten hier So tun würden, "als wäre alles nur ihnen zu verdanken".

Als letztlich erst am Montag nach der Auszählung der Wahlkarten klar wurde, dass Simmering tatsächlich blau wird, gab es von der Bezirkspartei statt Triumphschreien quer durch das Netz und Seitenhieben auf die Roten ein klares Dankeschön an die Wähler und ein Bild, wie der Wahlsieg mit einer Runde Schnaps begossen wurde. Mit "Simmering ist blau"-Shirts für die Mitglieder und einem "Bezirksvorsteher 1110 Wien"-Leibchen für Stadler wurde in Simmeringer Lokalen gefeiert.

Auch beim Ausländerthema, dass der FPÖ zweifelsohne bei der Wahl in die Karten gespielt hat, gibt sich Stadler nachdenklich. "Wenn man sich an manchen Abschnitten der Simmeringer Hauptstraße wie in Little Istanbul fühlt, bekommen die Leute Angst", so Stadler im Interview. Statt "Wien darf nicht Istanbul"-Parolen, wie sie Parteichef Heinz-Christian Strache in der Vergangenheit plakatiert hatte, findet Stadler aber gemäßigte Worte: Zuzug sei kein Problem und Ausländer seien willkommen. Für ihn sei wichtig, dass man offen über die Entwicklungen informieren statt still und heimlich beschließen, und es müsse für eine faire Verteilung gesorgt werden.

Als Bezirkschef will Stadler eine U3-Verlängerung nach Kaiserebersdorf umsetzen. "Wichtig ist mir der Erhalt der Simmeringer Gemüsegärtner", sagte er außerdem.