Mit nur einer Melodie können endlose Erinnerungen hervorgerufen werden, die wir einst vergessen hatten. Traurige Momente oder aus längst vergangene Kindheitserinnerungen werden wieder in uns wach gerufen. Wie man sieht, hat Musik etwas Magisches an sich und kann Gefühle auslösen. Wie sieht es dann aber mit Menschen aus, die keinerlei Gefühle verspüren?
Eine Welt ohne jegliche Musik wäre etwas Unvorstellbares. Keine abenteuerlichen Sounds oder Gruselmusik beim Kinobesuch und nicht zu vergessen die beliebten Fahrstuhlmelodien und Sounds, die wir in der Warteschleife hören. Nun ja, ohne die Letzteren zwei würde die Menschheit vermutlich trotzdem gut auskommen, aber eine komplette Stille wünscht sich dennoch keiner. Oder eben doch? Es gibt einige Personen, für die Musik überhaupt keine wichtige Rolle im Leben spielt. Beliebte Gattungen wie Pop und Rock, bis hinzu klassischer Opernmusik sind für diese Menschen ein sinnloses Rauschen und weckt in ihnen keine Emotionen.
Weder Gänsehautfeeling, wenn Vokalisten sensationelle Töne treffen, noch das Verspüren von Adrenalin bei beeindruckenden Gitarren-Riffs. Wenn in deinem Kopf untertags keine Filmmusik spielt und auf deinem Handy keine Playlisten aufzufinden sind besteht die Möglichkeit, dass du es mit musikalischer Anhedonie zu tun hast. Dieses Phänomen beschreibt Menschen, die nicht von Musik bewegt werden. Diese haben eine geringere Verbindung zwischen bestimmten Gehirnregionen, die ursprünglich für das emotionale Empfinden von Musik zuständig sind.
Laut Wissenschaftlern leiden drei bis fünf Prozent der Weltbevölkerung an musikalischer Anhedonie. Für viele ist das Phänomen eine Reaktion auf ein Trauma oder oder auf Depression. Andere sind einfach mit der Lustlosigkeit gegenüber Musik geboren. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Anhedonie verändert, viele müssen aber damit leben, dass diese Form des Vergnügens sich nie bessern wird.