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Sind Spielzeugwaffen für Kinder im Fasching ok?

Heute Redaktion
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Ein Salzburger FPÖ-Politiker und der Verein Kinderfreunde streiten sich öffentlich darüber, ob es Kids im Fasching erlaubt sein soll, Spielzeugwaffen zu tragen.

Der Salzburger Nationalratsabgeordnete Volker Reifenberger (FPÖ) hat sich am Sonntag in einer Aussendung der APA dafür ausgesprochen, dass Kinder im Fasching ruhig Spielzeugwaffen tragen sollten. Er reagierte damit auf die Verbotsforderung der SPÖ-nahen Kinderfreunde.

"Wir sind alle mit Spielzeugwaffen im Kinderfasching aufgewachsen und ich bin der Meinung, dass es uns nicht geschadet hat", meinte Reifenberger. Waffen hätten "seit Bestehen der Menschheitsgeschichte einen fixen Bestandteil des kindlichen Spiels" ausgemacht.

Als "eine von Gutmenschen geführte realitätsferne Diskussion" bezeichnete er zudem die Forderung der Kinderfreunde. Kostüme wie Cowboy und Indianer, Ritter, Pirat oder Polizist würden "ohne Spielzeugwaffen einfach keinen Sinn machen", so der FPÖ-Abgeordnete.

Abgesehen davon müssten sich Männer ab 18 Jahren im Zuge des Grundwehrdienstes ohnehin mit echten Waffen auseinandersetzen.

"Die Waffe ist kein Spielzeug"

Gegen die Kritik des Salzburger Freiheitlichen setzt sich nun wiederum der SPÖ-nahe Verein zur Wehr. Im Blog schreibt Bundesgeschäftsführer Daniel Bohmann, dass die Botschaft "Die Waffe ist kein Spielzeug" seit jeher eines der Grundprinzipien der Arbeit der Kinderfreunde sei.

"Vor allem nach den beiden Weltkriegen, denen Millionen Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fielen, sehen wir es als unsere Aufgabe, Kindern vorzuleben, wie schön Frieden ist und wie dankbar wir sein müssen, in einem friedlichen Land zu leben und dass wir wachsam sein müssen, damit das so bleibt."

Dass man diesen Ansatz in der FPÖ nicht verstehe, sei "irgendwie nachvollziehbar: Wenn ein großer Anteil der eigenen Funktionäre ihre Freizeit damit verbringt, sich in irgendwelchen Kellern mit Säbeln gegenseitig das Gesicht aufzuschlitzen, dann findet man es vielleicht normal, dass Kinder mit Waffen herumlaufen."

Ob Reifenberger jemals ein Kinderfaschingsfest besucht hat, wagt der Veranstalter hunderter solcher Feste zu bezweifeln. "Wir lehnen dort überall Spielzeugwaffen ab."

"Die Kinder verstehen das"

Weiter schildert er: "Wir erklären den Kindern dann dort, dass sie die Waffen nicht brauchen. Weil sie beide Hände brauchen werden, wenn wir gemeinsam spielen. Dass auch Polizisten ihre Waffen nur im äußersten Notfall verwenden sollen. Dass wir es nicht gut finden, wenn man so tut, als würde man jemand anderen verletzen oder töten wollen. Und da passiert etwas, was sich Herr Reifenberger nicht vorstellen kann: Die Kinder verstehen das, es ist für sie überhaupt kein Problem. Weil auch sie gerne in Frieden und ohne Gewalt leben wollen, egal ob echt oder gespielt."

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