Österreich

"Sittenwächter" von Badesee wieder in U-Haft

Der 24-Jährige hat gerade erst eine Haftstrafe in Wien verbüßt, nachdem er mit Gleichgesinnten eine Frau an einem Badesee in Mödling bedrohte.

Heute Redaktion
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Der 24-jährige Shamil I. hat zusammen mit zwei Kumpanen im Vorjahr eine Frau an einem Badeteich in Kaltenleutgeben im Bezirk Mödling mit dem Vergewaltigen bedroht, weil sie sich oben ohne sonnte. Nachdem er seine Haftstrafe dafür in Wien verbüßt hat, sitzt der anerkannte Flüchtling aus Kaltenleutgeben nun erneut in U-Haft.

Der Verfassungsschutz ermittelt gegen dien 24-Jährigen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation, berichtet der "Kurier". Shamil I. wird vorgeworfen, die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) "psychisch zu unterstützen".

"Allah möge IS den Sieg schenken"

Konkret soll er in Richtung der IS-Dschihadisten geäußert haben: "Allah möge ihnen den Sieg schenken." Zudem habe er zugesagt, Angehörige der gefallenen Kämpfer finanziell zu unterstützen. Zudem war Shamil I. auf Videos zu sehen, in denen er mit einem Gleichgesinnten "Naschids" singt – das sind islamistische A-Capella-Gesänge (Musik ist für sunnitische Islamisten streng verboten), die zur IS-Propaganda genutzt werden.

Noch vor wenigen Wochen ermittelte der Verfassungsschutz gegen Shamil I., weil er Kontakt zum Berlin-Attentäter Anis Amri hatte – jenem tunesischen IS-Terroristen, der am 19. Dezember 2016 mit einem Lkw in einen Berliner Weihnachtsmarkt fuhr und dabei zwölf Menschen tötete. Die beiden kannten einander aus Berlin, wo Shamil I. drei Jahre lang gelebt hatte.

Anwalt kündigt Beschwerde an

Der Anwalt von Shamil I., Wolfgang Blaschitz, kündigte bereits an, Beschwerde dagegen einzulegen. Nur wenige Tage zuvor sei sogar im Raum gestanden, dass der junge Mann direkt aus der Strafhaft in Schubhaft genommen und in seine Heimat gebracht werden sollte. FPÖ-Innenminister Herbert Kickl hatte nach der Messerattacke am Praterstern durch einen afghanischen Asylwerber angekündigt, straffällige Asylwerber sofort abzuschieben.

Für Blaschitz "eine ziemliche Schweinerei". Denn in der Heimat droht seinem Mandanten bei einer Abschiebung eine langjährige Haft in einem sibrischen Straflager. "Und von dort ist noch keiner zurückgekommen", so Blaschitz.

(red)

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