Politik

Skandal? Kurz mit Stimmzettel fotografiert

Ein Foto, das man bei der diesjährigen Wahl eigentlich nicht sehen hätte sollen: Ein Kandidat im Wahllokal. Wie kam es dazu?

Heute Redaktion
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Unter großen Medienandrang gab ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz am Sonntag seine Stimme in Meidling ab. Die zahlreichen Medienvertreter aus dem In- und Ausland mussten diesmal aber vor der Tür warten.

Anders als bei den vergangenen Wahlen hat das Innenministerium die Anwesenheit von Fotografen im Wahllokal nämlich diesmal verboten. Fotos der Spitzenkandidaten, wie sie ihr Wahllokal in die Urne werfen, hätte es diesmal also nicht geben sollen.

Vor diesem Hintergrund sorgt ein Bild der Nachrichtenagentur Reuters für Aufsehen. Es zeigt Sebastian Kurz im Wahllokal, er hält sein blaues Stimmkuvert und den Stimmzettel in der Hand. Ersichtlich ist lediglich, dass er die Liste "Gilt" und "Peter Pilz" nicht angekreuzt hat.

Ist das denn erlaubt?

Die Frage, die viele aufmerksame Beobachter nun beschäftigt ist, wurde hier das Gesetz gebrochen? "Heute" klärt auf.

Der Fotograf, der das Foto schoss, hat das Wahllokal offenbar nicht betreten. Das Foto sieht aus, als wäre es durch ein Fenster hindurch geschossen worden. Somit dürfte der Medienvertreter nichts falsch gemacht haben.

Ungewöhnlich ist aber, dass Kurz selbst seinen Stimmzettel nicht in der Wahlkabine selbst ins Kuvert gesteckt hat, sondern erst beim Verlassen der Kabine. Deshalb ist der Stimmzettel auf dem Foto sichtbar.

Da das Wahlgeheimnis jedoch niemandem verbietet, freiwillig bekanntzugeben, wen man wählt, dürfte auch das erlaubt sein.

Nichtsdestotrotz, ein ungewöhnliches Bild. (csc)