Wintersport
"Ski-Bettler" - warmes Essen gab es nur vor dem Rennen
Die Schweiz jubelt über ein Ski-Märchen. Daniele Sette fuhr im Bansko-RTL Laufbestzeit. Zuvor arbeitete er als Maurer und sparte er beim Essen.
Stefan Brennsteiner zeigte aus ÖSV-Sicht bei den Riesentorläufen im bulgarischen Bansko auf. Erstmals als Dritter am Podest, am Sonntag dann die Leistung mit Rang fünf bestätigt. Doch auch die Schweizer bejubeln ein Ski-Märchen. Daniele Sette fuhr im zweiten Lauf mit Bestzeit zu Platz elf. Es ist der Höhepunkt in einer steinigen Karriere.
"Warme Mahlzeit, um richtig leistungsfähig zu sein"
Der Werdegang des 29-Jährigen ist speziell. "Zeitweise musste ich neben dem Rennsport auch auf dem Bau und als Skilehrer arbeiten, damit ich einigermaßen über die Runden kam", erzählte er dem Schweizer "Blick". In dieser Zeit habe er in Trainingslagern meist nicht im Hotel, sondern bei Bekannten auf der Couch übernachtet. Statt im Restaurant zu essen, hat sich Daniele mit preisreduziertem Aufschnitt und Brot aus dem Supermarkt verpflegt. "Einzig am Tag vor dem Wettkampf habe ich immer ein bisschen Geld in eine warme Mahlzeit investiert, um richtig leistungsfähig zu sein."
Er gab aber nie auf, biss sich durch. Dank guter Ergebnisse im Europacup schaffte er es in die Top 100 der Weltrangliste und wurde deshalb im Frühling 2019 in den B-Kader von Swiss Ski aufgenommen. Nun hat er in Bansko bei seinem 15. Weltcup-Einsatz seine erste Platzierung in den Top-15 eingefahren. "Emotional waren für mich die Momente, die ich in der Leader-Box verbringen durfte. Einfach wunderschön", freute er sich.