In einem Jahr findet das Ski-Spektakel in Österreich statt, 2025 wird in Saalbach um WM-Edelmetall gefahren. Zwei Jahre später sollen die Titelkämpfe im Schweizer Ort Crans-Montana über die Bühne gehen, wo an diesem Wochenende drei Damen-Speedrennen ausgetragen werden.
Doch hinter dem Großereignis im Wallis steht Schweizer Medienberichten zufolge ein großes Fragezeichen. Denn der Vertrag über die Ausrichtung der Weltmeisterschaft in drei Jahren ist immernoch nicht unterschrieben worden. Obwohl die Bewerbung Crans-Montanas bereits am 25. Mai 2022 den Zuschlag erhalten hatte, sich bereits im ersten Wahlgang gegen Soldeu, Garmisch-Partenkirchen und Narvik (Norwegen) durchsetzte.
FIS-Präsident Johan Eliasch soll den Meldungen zufolge die andorranische Kandidatur Soldeu bevorzugt haben. Fakt ist jedenfalls, dass der Vertrag über die Ausrichtung der Weltmeisterschaft auch 21 Monate nach der Vergabe noch nicht unterschrieben wurde – ein äußerst ungewöhnliches Vorgehen, schließlich werden normalerweise derartige Abkommen binnen weniger Monate unterfertigt.
Zuletzt sei man sich vor allem in den finanziellen Belangen näher gekommen, heißt es. Doch seit dem Freitagabend ist plötzlich alles anders, denn der Ski-Weltverband FIS droht plötzlich mit dem Entzug der Weltmeisterschaft. Es geht um Defizitgarantien und Haftungsfragen, die FIS bekrittelte, dass der Schweizer Skiverband den in der Bewerbung zugesicherten Verpflichtungen nicht nachgekommen sei – damit bezog sich der Weltverband auf finanzielle Garantien des Schweizer Bundes, des Kantons Wallis und der Gemeinde Crans-Montana. Die FIS schrieb nun sogar von "falschen Versprechungen" und drohte offen mit der Neuvergabe der Ski-Weltmeisterschaft 2027, wenn der Schweizer Verband den Forderungen nicht nachkomme.
Der Streit droht nun zu eskalieren. "Wir weisen den Vorwurf der FIS, in der Kandidaturphase abgegebene Versprechen nicht einzuhalten, in aller Form zurück", erklärte Diego Züger von Swiss-Ski in der "NZZ". Die Stellungnahme der FIS sei "nicht nachvollziehbar, weil diverse Vorwürfe schlicht nicht der Wahrheit entsprechen", laut Züger habe die FIS "während der Verhandlungen die Bedingungen geändert". Eine Lösung ist aktuell nicht in Sicht...