Wintersport

Ski-Ikone Maier warnt: "Mein Sport-Interesse schwindet"

Hermann Maier macht sich große Sorgen um die Zukunft des Skisports. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. 

Markus Weber
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Hermann Maier sorgt sich um die Zukunft des Skisports.
Hermann Maier sorgt sich um die Zukunft des Skisports.
Gepa

Am 17. Oktober soll die wohl ungewöhnlichste Ski-Saison mit dem Gletscher-Auftakt in Sölden starten. Ob angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen auf dem Rettenbachferner gefahren werden kann, ist offen. 

"Interesse schwindet"

Der "Herminator" sieht den Skisport jedenfalls stark in Bedrängnis. "Mein Interesse schwindet schon ziemlich, es hat sich im Moment etwas geändert", erklärte der österreichische Ski-Star im Gespräch mit Barbara Stöckl. "Ich habe die Befürchtung, dass das Interesse weiter schwindet, wenn man die Menschen nicht an die Strecke bringt", erklärte der 47-Jährige. 

Der Skisport würde von der Begeisterung der Fans leben. "Man hat noch Kontakt zu den Sportlern, Im Gegensatz zur Formel 1. Das ist ja teilweise wie ein Videospiel", urteilte der Salzburger. Ähnlich sei es bereits beim Fußball. "Man merkt ganz extrem, wenn die Zuschauer fehlen, wenn man dann hört: ,Karli, nimm den Pass.´"

"Weiß nicht, wo ich das Zeug hinhängen sollte"

Ganz anders war die Situation bei den Olympischen Spielen 1998, als der österreichische Ski-Star zum "Herminator" wurde, sein spektakulärer Abflug weltweit Schlagzeilen machte. Szenen, die wichtig für den 47-Jährigen waren, wie Maier erklärte: "Es war am Anfang der Karriere, war der jugendliche Leichtsinn. Ich bin froh, dass es glimpflich ausgegangen ist, aber es kann ja nur etwas passieren, wenn man sich etwas traut. Man muss probieren, sein Limit zu finden, sonst hätte ich es nie erreicht. Das bedeutet dann auch, ein, zwei Mal darüber hinauszugehen."

Doch Vergangenes ist vergangen. Deswegen schmücken auch kaum Medaillen oder Trophäen das Haus des vierfachen Gesamtweltcupsiegers. "Ich weiß nicht, wo ich das ganze Zeug hinhängen sollte. Ich möchte mich auch nicht dauernd mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Im Moment ist es schöner, nach vorne zu schauen." 

Und seinen Nachfolgern im Ski-Weltcup genau auf den Schwung zu schauen. Bei der wohl ungewöhnlichsten Ski-Saison aller Zeiten.