Wintersport

Ski-Star Liensberger wurde gemobbt

Katharina Liensberger krönte sich in Cortina zur Doppel-Weltmeisterin. Es ist der Lohn für harte Arbeit und jede Menge Durchhaltevermögen.

Sebastian Klein
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Katharina Liensberger
Katharina Liensberger
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Mit 23 Jahren ist Katharina Liensberger auf dem Ski-Olymp angekommen. Die Vorarlbergerin räumte bei der Weltmeisterschaft in Cortina d'Ampezzo im Februar groß ab. Im Slalom und im Parallel-Bewerb eroberte sie Gold, im Riesentorlauf Bronze. 

Sie ist nun einer der größten Sportstars des Landes, heiße Anwärterin auf die Auszeichnen zur "Sportlerin des Jahres". Zu Gast bei "Frühstück bei mir" erzählte sie am Sonntag auf "Ö3" aber von dunkleren Zeiten.

Ihr sportlicher Ehrgeiz brachte ihr nicht immer Anerkennung ein. Im Gegenteil. Liensberger packte aus, dass sie in der Skimittelschule Schruns Opfer von Mobbing wurde.

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    Österreichs Medaillen-Helden bei der Ski-WM 2021 in Cortina zum Durchklicken!
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    Opfer von Mobbing

    Moderatorin Claudia Stöckl erzählte sie: "Es ist mir wirklich schwer gefallen, da auch in der Gruppe zu sein. Ich bin in die Skihauptschule gekommen und ich war ein Einzelkind. Ich bin in die Skihauptschule gegangen, weil ich skifahren wollte und meinen Tag damit verbringen wollte, darin besser zu werden. Auf einmal habe ich gemerkt, es ist von manchen nicht akzeptiert worden. Es war nicht so einfach, meinen Weg da drin konsequent gehen zu können."

    Anhand eines Beispiels schilderte sie: "Einmal ist es ums Auslaufen gegangen. Ich habe mir gedacht, die Runde passt perfekt. Die anderen wollten sie nicht rennen. Ich sagte, ich melde mich, wenn ich sie gerannt bin und wir treffen uns danach. Das ist aber nicht akzeptiert worden. Ich habe ihnen natürlich irgendwo einen Spiegel aufgezeigt. Vielleicht wollten ihre Eltern einfach, dass sie das tun, und sie wollten es einfach nicht. Ich weiß es nicht. Ich habe die Welt dort einfach nicht verstanden, weil ich mir gedacht habe: Wir könnten es hier so schön haben, wenn sie vielleicht eine andere Runde rennen oder eine Abkürzung nehmen. Das ist doch ihnen überlassen. Aber dann sollen sie doch mich auch leben lassen bitte."

    Stöckl fragte nach, ob sie vom Rest der Klasse isoliert gewesen sei. "Ja, schon. Es war für mich wirklich eine harte Zeit. Da war meine Mama extrem wichtig. Es ist soweit gegangen, dass sie gesagt hat, wir müssen den Kontakt abbrechen am Telefon. Gott sei Dank war das dann nicht so. Ich habe sie in dieser Zeit einfach gebraucht. Ich habe sonst vom Gefühl her niemanden gehabt, mit dem ich reden konnte, wenn es mir nicht gut gegangen ist. "

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      Das ist unser Damen-Team bei der Ski-WM 2021
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      "War am tiefsten Punkt"

      Wie schlimm es Liensberger wirklich ging? "Ich kann mich an eine Situation erinnern, da war ich in der dritten Klasse – also das erste Jahr in der Skihauptschule. Da bin ich alleine gelaufen. Dann bin ich runter zu diesem Bach, habe mich hingesetzt, habe durchgeschnauft. Mir ist es dreckig gegangen. Ich habe mir gesagt: Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder ich stehe es durch oder nicht. Dann habe ich mir gedacht, mein Leben ist nicht vorbei, ich kann was draus machen. Ich habe nichts zu verlieren. Ich bin jetzt am tiefsten Punkt. Ich habe gewusst, die Skihauptschule dauert nur zwei Jahre. Meine Mama hat auch oft zu mir gesagt: 'Du musst das nicht machen. Ich nehme dich jederzeit heraus.' Ich wollte das nicht. Ich wollte das wirklich durchziehen. Aber es war für mich sehr gut zu wissen, es hat ein Ende."

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