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Getestet: Der Karoq rockt schon in Basisversion

Heute Redaktion
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Der kleine Bruder des Kodiaq hat den Yeti in Pension geschickt und schon das Einstiegsmodell überzeugt. Sein 1-Liter-Motor mit 115 PS ist stärker als gedacht.

Der Karoq hat den Skoda Yeti in Pension geschickt und sieht dem größeren Kodiaq nicht nur optisch ähnlich: Der Name stammt ebenfalls aus Alaska und ist ein Kunstwort aus "Auto" und "Pfeil" in der Sprache der Ureinwohner, wobei der Pfeil Bezug auf Skodas Logo nimmt.

Bei seiner Weltpremiere in Stockholm wurde er furios mit Hilfe der Rocker von Mando Diao präsentiert – passenderweise überzeugt auch das Soundsystem auf ganzer Linie. Und zwar das Skoda-eigene, das bereits in der Einstiegsvariante "Ambition" verbaut ist.

Wir fuhren die 115-PS-Version des nur 1 Liter großen TSI-Benziners mit drei Zylindern, dazu ein 6-Gang-Getriebe und Vorderradantrieb. Die kostet 26.090 Euro, dazu bekamen wir ein paar Extras wie Navi, elektrische Heckklappe oder LED-Scheinwerfer zum Gesamtpreis von exakt 30.682,76 Euro.

Gut unterwegs trotz mäßig Drehmoment

Wer jetzt glaubt, es handelt sich bei diesem Karoq um ein reines Stadt-SUV, das deutlich mehr PS für die Autobahn braucht, der irrt sich gewaltig. Denn erstens ist der kleine Motor überraschend kraftvoll und hat uns auf der Autobahn absolut zufrieden gestellt, obwohl er nur unauffällige 200 Nm Drehmoment aufbaut. Dafür hat er aber auch rund 1,4 Tonnen zu tragen.

Auch der Verbrauch ist in Ordnung, wenn man den Karoq nur ab und zu mit dem Gaspedal kitzelt: Realistisch kann man leicht unter 7 Litern bleiben.

Und zweitens sind wir mit dem SUV äußerst bequem unterwegs gewesen. Wien-Salzburg und zurück an einem Tag, und wir sind vollkommen entspannt aus dem Wagen ausgestiegen.

Denn mit 4,32 Metern Länge und einem Radstand von 2,64 Metern ist er alles andere als klein und selbst unser großgewachsener Passagier auf der Rückbank hat die Fahrt nach Salzburg ohne Beschwerden überlebt. Dazu kommt noch ein mit 521 Litern Volumen ziemlich geräumiger Kofferraum.

Aber auch das Lenken selber war angenehm. Der adaptive Tempomat bremst zwar oft zu früh ab, aber die Straßenlage ist gut, das Getriebe lässt sich knackig schalten (hier hätten wir schon gerne mehr Power gehabt) und wir sind einfach entspannt unterwegs.

Guter Innenraum

Auch der Innenraum kann am besten mit "angenehm" beschrieben werden: Er ist nicht nur gut designt sondern bietet auch einige clevere Details, vor allem was Ablagefächer betrifft. Dazu gibt es eine Art Deckel in der Türverkleidung, in den sich ein kleines Müllsackerl einspannen lässt. So bleibt der Wagen immer sauber, wenn man irgendwelche Verpackungen von Schokoriegeln oder anderen Lebensmitteln loswerden muss.

Das Infotainmentsystem und die Hebel für Blinker, Scheibenwischer und Co haben eine fantastische Haptik, die man nicht oft genug loben kann (sie stammen übrigens vom Mutterkonzern Volkswagen). Alles lässt sich gut und übersichtlich bedienen.

Unterm Strich ist uns der Karoq richtig sympathisch. Das unaufgeregte aber gelungene Design mag dem einen oder anderen vielleicht etwas zu bieder sein, hat aber etwas von stilsicherem Understatement. Und hier geht es nicht darum, auf den Putz zu hauen, sondern ein vernünftiges Auto zu fahren – etwas, wofür Skoda schon seit langem steht.

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