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Erste Nachricht von Julja Skripal nach Giftanschlag

Heute Redaktion
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Julja Skripal, die zusammen mit ihrem Vater Sergej Anfang März mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet wurde, hat sich erstmals an die Öffentlichkeit gerichtet.

Die britische Polizei hat erstmals eine Nachricht von Julja Skripal veröffentlicht. Die Tochter des Ex-Spions Sergej Skripal war zusammen mit diesem Opfer eines Attentats mit dem Nervengift Nowitschok geworden. Im Gegensatz zu ihrem Vater ist sie allerdings inzwischen wieder bei Bewusstsein und befindet sich auf dem Weg der Besserung.

"Ich bin vor mehr als einer Woche aufgewacht und ich freue mich, sagen zu können, dass es mir von Tag zu Tag besser geht", sagte die 33-Jährige in einer von der Londoner Polizei verbreiteten Mitteilung.

Die Geschehnisse seien "verstörend" bzw. "verwirrend" gewesen, heißt es darin weiter. Zudem bittet sie, dass ihre Privatsphäre und die ihrer Familie während ihrer Genesung respektiert werde.

Russisches Fernsehen veröffentlicht Telefongespräch

Das russische Staatsfernsehen hatte am Donnerstag den Mitschnitt eines angeblichen Telefongesprächs von Julija Skripal mit ihrer Kusine in Russland veröffentlicht.

Auf die Frage nach dem Gesundheitszustand ihres Vaters soll sie geantwortet haben: "Alles ist gut. Er ruht sich aus und schläft. Alle sind bei Gesundheit. Niemand hat irreparable Schäden. ... Alles ist okay." Das Gespräch soll rund zwei Minuten gedauert haben. Die Echtheit des Mitschnitts war zunächst nicht bestätigt.

Vater und Tochter lagen vergiftet auf Parkbank

Der 66-jährige ehemalige Spion Sergej Skripal und seine 33-jährige Tochter Julja waren am 4. März diesen Jahres bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Stadt Salisbury gefunden worden. Bald stellte sich heraus, dass Opfer eines Anschlags mit dem militärischen Nervengift Nowitschock geworden waren.

Skripal, der ein Offizier beim russischen Geheimdienst war und für Großbritannien spionierte, liegt seitdem im Koma. Seine Tochter Julja ist vor einer Woche wieder zu Bewusstsein gekommen und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Großbritannien beschuldigt Russland, das Attentat durchgeführt zu haben. (red)