Fussball

Sky-Experte warnt die Bayern vor Eberl-Engagement

Am Freitag gab es das Bundesliga-Beben. RB Leipzig verkündete die Trennung von Geschäftsführer Max Eberl. Der Weg zu den Bayern ist frei. 

Sport Heute
Sky-Mann Didi Hamann spricht eine Warnung an die Bayern aus.
Sky-Mann Didi Hamann spricht eine Warnung an die Bayern aus.
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Um exakt 17 Uhr – und damit bloß 25 Stunden vor dem Bundesliga-Kracher zwischen RB Leipzig und Bayern München – verkündete die deutsche Bullen-Filiale die Trennung vom bisherigen Sport-Geschäftsführer. Eberl, der sein Amt erst am 15. Dezember 2022 antrat, wurde nach nicht einmal einem Jahr freigestellt. 

Der Grund dafür sei "fehlendes Commitment" zum Klub. Eberl soll nie gänzlich die "Red-Bull-DNA" aufgenommen haben und sei zuletzt häufiger bei seiner Freundin, der TV-Moderatorin Natascha Fruscella, in München gewesen als in Leipzig. Darüber hinaus habe der 50-Jährige die zuletzt wieder aufkeimenden Gerüchten über einen Wechsel zu Bayern München zu halbherzig dementiert. "Ich stehe bei RB Leipzig unter Vertrag", meinte der 50-Jährige. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und für Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff jedenfalls nicht ausreichend. 

Weg frei nach München?

Paradoxerweise könnte aber genau jetzt die Türe zum deutschen Serienmeister aufgehen. Die Bayern suchen neben dem Ex-Salzburger Christoph Freund, der seit 1. September Sportdirektor ist, noch einen Sport-Vorstand. Diese Rolle könnte Eberl ausüben. Auch, weil der ehemalige Bundesliga-Fußballer, der im Bayern-Nachwuchs ausgebildet wurde, besonders beim Münchner Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß hohes Ansehen genießt. Zum Problem könnte derweil werden, dass Eberl nur freigestellt wurde, sein Vertrag bei Leipzig also weiterläuft und die Sachsen deshalb auch eine Ablöse verlangen könnten. 

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    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    IMAGO/Pressinphoto

    Hamann warnt

    Der "Sky"-Experte Didi Hamann zeigte sich am Samstag im Vorlauf der Berichterstattung in der deutschen Bundesliga aber besonders kritisch und warnte die Münchner sogar vor der Verpflichtung Eberls. "Die Leipziger und die Salzburger sind das Feindbild der meisten Fußballfans. Man hat Jochen Sauer (Leiter des Bayern-Campus, Anm.) und Christoph Freund als Sportdirektor. Jetzt kommt vielleicht der Dritte mit RB-Vergangenheit", führte Hamann aus. Dies sei eine "sehr gefährliche Situation". 

    "Gemunkelt wird es ja schon länger. Die Frage ist, ob die Bayern das jetzt machen wollen. Überraschen würde es mich nicht", meinte der "Sky"-Experte weiter.

    "Bayern fehlt Identifikation"

    Das Aus in Leipzig überraschte Hamann jedenfalls ebensowenig. "Man hat ja schon länger Stimmen gehört, dass es da nicht hundertprozentig flutscht. Er hat nach 28 Minuten die Pokalfeier verlassen, keine Rede als Verantwortlicher gehalten", erklärte der 50-Jährige. Das Eberl-Aus sei "nur eine Frage der Zeit" gewesen, ist Hamann überzeugt.

    Gleichzeitig kritisierte Hamann aber auch die Bayern, die es nicht schafften, einen Sportdirektor in den eigenen Reihen zu finden. "Das zeigt, wo die Bayern stehen. Denn eines haben sie nicht und das ist Identifikation. Und davon lebt ein Verein. Die Bayern müssen vorsichtig sein, dass sie nicht ein Verein werden wie jeder andere", so Hamann knallhart.