Ihre Verabredung war nichts für Zartbesaitete: Ein 18-jähriger Steirer traf auf Snapchat eine 16-Jährige, die im sofort gefiel. Die beiden merkten beim Schreiben schnell, dass sie ähnliche Vorlieben teilen. Sie machten sich ein Sex-Date im Wald aus, bei dem es ganz klar härter zur Sache gehen sollte. "Er sagte, er möchte ihr die Knochen brechen – warum sie damals zustimmte, kann das Opfer selbst nicht mehr sagen", schildert Staatsanwältin Katharina Doppelhofer vor dem Schöffengericht. Dort musste sich der Mann nun wegen schwerer Körperverletzung und versuchter Nötigung verantworten, wie die "Kleine Zeitung" berichtet.
Zuerst war der SM-Sex noch einvernehmlich. Die Schülerin war damit einverstanden, dass der Steirer sie fesselte. Doch die Situation eskalierte: Der junge Mann schlug ihr mehrmals mit einem Hammer auf den Fuß und verletzte sie. Die 16-Jährige wehrte sich, sie biss ihn, schlug ihm mit dem Hammer auf den Kopf und flüchtete aus dem Auto.
Vor Gericht sagt die junge Frau, sie habe auch Monate nach dem Übergriff noch Albträume: "Ich denke immer an seine Worte. Er sagte, du kannst dir aussuchen, was ich dir breche. Er hörte nicht auf, machte mir Angst und Druck. Weil er nicht aufhörte, sagte ich, er kann mir was Kleines brechen." Der 18-Jährige fühlte sich bestärkt, rechnete jedoch nicht mit den Konsequenzen: "Ich habe nicht daran gedacht, dass es bei ihr Schmerzen verursacht. Es war eine Art Machtgefühl, das mich gereizt hat", gibt er beim Prozess zu.
Doch mitten im Akt überlegte es sich die 16-Jährige anders, sie wollte nicht, dass ihr Knochen gebrochen werden und schrie, dass der Mann aufhören sollte. Doch da war es schon zu spät. Der Angeklagte reagiert vor Gericht abgebrüht auf die Schilderungen: "Der Arm wäre besser gewesen, dann wäre sie beim Gehen nicht behindert gewesen." Die Jugendliche trug Rissquetschwunden davon.
"Er ist unbescholten und geständig. Er hat nicht auf den Fuß eingedroschen, es war im Grunde ein leichter Schlag. Überhaupt war für ihn das Schreiben auf Snapchat interessanter als das Ausführen selbst", sagt der Verteidiger des Angeklagten beim Prozess aus. Für seine Hammer-Attacke wurde der 18-Jährige zu zwei Jahren Haft verurteilt, acht Monate davon unbedingt. Der Steirer muss der Schülerin zudem 2.000 Euro Schmerzensgeld bezahlen. "Es ist zutiefst abartig, wenn man einer Frau so begegnet", so der Vorsitzende, der den Angeklagten auch zu einer Therapie verpflichtet.