Politik

So ätzen die Schweizer über unser Bundesheer

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel/Lisi Niesner/Heute.at-Montage

In einem Pilotprojekt sollen künftig österreichische und Schweizer Rekruten gemeinsam ausgebildet werden. Das war Anlass für ein Schweizer Online-Portal, die Landsleute zu fragen: "Was können wir von dieser Armee lernen?" Es folgt eine Auflistung sämtlicher Skandale und Peinlichkeiten des Bundesheeres der vergangenen Jahre. Die Leser ließen sich nicht lange bitten und geizten nicht mit Häme.

In einem Pilotprojekt sollen künftig österreichische und Schweizer Rekruten gemeinsam ausgebildet werden. Das war Anlass für ein Schweizer Online-Portal, die Landsleute zu fragen: "Was können wir von dieser Armee lernen?" Es folgt eine Auflistung sämtlicher Skandale und Peinlichkeiten des Bundesheeres der vergangenen Jahre. Die Leser ließen sich nicht lange bitten und geizten nicht mit Häme.

Der Nationalstolz der Schweizer und ihr Selbstverständnis sind untrennbar mit ihrer Milizarmee verknüpft. Der derzeitige Bundesrat für Verteidigung Ueli Maurer kündigte sogar an, die Schweizer Streitkräfte zur "besten Armee der Welt" zu machen. Was also kann diese "beste Armee der Welt" - was den Eidgenossen nicht ohne Augenzwinkern über die Lippen kommt - vom österreichischen Bundesheer lernen, fragte das seine Leser.

Best-of der Bundesheer-Peinlichkeiten

Es folgt eine genüssliche Aufzählung der Best-of der peinlichsten Bundesheer-Skandale der vergangenen Jahre. Die Redakteure beginnen gleich mit der Crème de la Crème, dem peinlichen Sexismus-Werbespot von 2010, in dem eine Horde Frauen einem Panzerfahrer nachrennt.

Neben der Eurofighter-Affäre, die natürlich in keinem Best-of der Bundesheer-Peinlichkeiten fehlen darf, entging auch der "Milch-Skandal" von 2009 den Schweizern nicht. Damals echauffierten sich österreichische Bauern darüber, dass Rekruten aus Salzburg und Linz teilweise deutsche statt einheimischer Milch vorgesetzt bekamen.

Häme in den Kommentaren

In den Kommentaren unter dem Artikel ging es daraufhin heiter zu. Auch die WK ("Wiederholungskurse", bei denen die Milizionäre einmal im Jahr ihr Wissen in Manövern auffrischen) sollten gemeinsam absolviert werden, forderten einige und freuten sich schon auf die Verpflegung mit Wiener Schnitzel und Palatschinken.

Andere konstatierten nüchtern, dass das Bundesheer "nicht ganz in der gleichen Liga" wie die Schweizer Armee spiele. Immerhin habe Österreich nur halb so viele Bewaffnete und ein rund 2,5 Mal kleineres Budget. Ein anderer stimmt zu: "Ich habe zwei mal im Ausland (Kosovo) mit den Österreichern zusammengearbeitet. Wir können von dieser Armee nichts lernen. Ausrüstungs- sowie Erfahrungstechnisch sind wir denen voraus."

"Lächerlichste Armee der Welt"

"Ein guter Partner", findet hingegen ein anderer User: "Die beste Armee der Welt und die lächerlichste Armee der Welt, passt doch dann können sie sich als beste lächerlichste Armee der Welt auch gleich vermarkten."

"Warum kaufen wir Österreich nicht?"

Ein anderer will gleich einen Schritt weitergehen: "Kanton-Österreich würde sich gut anhören, warum kaufen wir Österreich nicht?"

Andere Leser allerdings eilen zur Ehrenrettung des Austro-Bundesheeres herbei: "Ich habe 1,5 Jahre mit Teilen des Bundesheeres zusammengearbeitet und ich muss sagen, bei der Disziplin können (sich) die Schweizer Soldaten eine grosse Scheibe abschneiden. Ausbildungsstandart beim Bundesheer ist top."