Gesundheit

So bakterienverseucht sind Smartwatch-Armbänder

Laut einer neuen Studie sind Smartwatch-Armbänder ein Hotspot für Bakterien, die zu Fieber, Durchfall und geschwächtem Immunsystem führen können.

Sabine Primes
Die größte Belastung fand sich auf Stoffbändern, gefolgt von Kunststoffbändern, Gummibändern, Lederbändern und Metallbändern.
Die größte Belastung fand sich auf Stoffbändern, gefolgt von Kunststoffbändern, Gummibändern, Lederbändern und Metallbändern.
Getty Images/iStockphoto

Smartwatches zählen zwar deine Schritte, aber Wissenschaftler zählen die Bakterien darauf. Denn fast alle Apple Watches und Fitbits sind mit schädlichen Bakterien bedeckt, warnt eine Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Advances in Infectious Diseases veröffentlicht wurde. Forscher der Florida Atlantic University (FAU) testeten Armbänder aus Kunststoff, Gummi, Stoff, Leder und Metall (Gold und Silber) auf der Suche nach einem Zusammenhang zwischen dem Material des Armbands und der Ansammlung von Bakterien. Sportler wiesen die höchsten Werte für Bakterien auf.

Weltweiter Trend

Sie fanden heraus, dass 95 Prozent der Armbänder mit einem Bakterienstamm kontaminiert sind. Insbesondere wurden 85 Prozent mit Staphylococcus spp. gefunden, der Staphylokokkeninfektionen verursacht, während 60 Prozent E. coli-Bakterien und 30 Prozent potenziell tödliche Pseudomonas spp. enthielten. Diese Bakterien können zu einer Vielzahl von klinischen Erkrankungen wie Lungenentzündung und Blutinfektionen führen. Laut Business of Apps tragen etwa 229 Millionen Menschen Apple Watches, während Fitbit im Jahr 2022 120 Millionen registrierte Nutzer hatte. Millionen von Smartwatch-Nutzern tragen ihre Geräte jeden Tag – sei es, um ihren Schlaf zu überwachen, ihr Training aufzuzeichnen oder ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern.

Sportliche Träger haben höchste Keimbelastung

Ironischerweise tragen sie tatsächlich große Mengen an schädlichen Keimen mit sich herum, wenn sie nicht richtig desinfiziert werden. Und nur wenige reinigen sie, wie es scheint. Die Teilnehmer, die ihre Uhren während des Trainings trugen, wiesen die höchste Anzahl an Bakterien auf – insbesondere Staphylokokken – was die Bedeutung der Reinigung des Produkts nach jeder anstrengenden Tätigkeit unterstreicht. Während das Aktivitätsniveau mit dem Bakterienwachstum zusammenhing, war die größte Variable für Bakterien die Beschaffenheit des Armbandmaterials. 

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    REUTERS

    Das Material ist entscheidend

    "Im Durchschnitt", so schreiben die Autoren, "war der Trend der Bakterienbelastung Stoff ≥ Kunststoff ≥ Gummi ≥ Leder > Metall." Sprich die größte Belastung fand sich auf Stoffbändern, gefolgt von Kunststoffbändern, Gummibändern, Lederbändern und Metallbändern. Es gab keinen erkennbaren Unterschied, wenn die Uhren von verschiedenen Geschlechtern getragen wurden. "Die Menge und die Klassifizierung der Bakterien, die wir auf den Armbändern gefunden haben, zeigen, dass diese Oberflächen regelmäßig gereinigt werden müssen", erklärte Studienautor Nwadiuto Esiobu.

    Uhrenbänder richtig desinfizieren

    Die Forscher untersuchten auch die Wirksamkeit von Reinigungsmitteln, indem sie Lysol Desinfektionsspray, 70-prozentiges Ethanol und Apfelessig verglichen. Lysol-Desinfektionsspray und 70-prozentiges Ethanol waren bei allen Materialien hochwirksam und töteten 99,99 Prozent der Bakterien innerhalb von 30 Sekunden ab, während Apfelessig nicht so erfolgreich war und ganze zwei Minuten benötigte, um die Bakterienzahl zu reduzieren.