Auch die Igelpopulation ist von den Ausschreitungen des Klimawandels betroffen. In Bayern befindet er sich bereits auf der roten Liste. Er zählt somit zu den bedrohten Tierarten.
Der Klimawandel bringt vor allem seinen jahreszeitlich angepassten Rhythmus durcheinander. Wegen der steigenden Temperaturen erwacht er früher aus dem Winterschlaf. Dann findet er jedoch noch keine Nahrung vor. Mit der vorherrschenden Kultivierung heimischer Gärten nehmen wir dem Igel außerdem einen Teil seines Lebensraumes. Vor den gleichen sich verschlechternden Konditionen finden sich Eichhörnchen und Maulwürfe vor.
Landwirtschaft nimmt am meisten Lebensraum weg
Der Ausbau von Siedlungsflächen, Gewerberäumlichkeiten und Straßen führt dazu, dass weiterer natürlicher Lebensraum verdrängt wird, wie Julian Heiermann, Referent für Umweltinformationen beim Naturschutzbund Deutschland (NABU), im Gespräch mit Focus erklärt.
"Am gravierendsten beschneidet die Landwirtschaft den Lebensraum der Igel. In Deutschland wird die Hälfte aller Flächen landwirtschaftlich betrieben, die Anzahl der Bio-Bauern ist jedoch sehr gering", bentont der Experte. Durch den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen findet der Igel schließlich wenigen Nahrung und Möglichkeiten für einen Unterschlupf vor.