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So bekommen Sie das perfekte Profilbild

Ob Dating-App, Facebook-Foto oder berufliches Netzwerk: Bei der Wahl des Profilbilds soll man nicht auf sich selbst hören.

Heute Redaktion
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Sie zweifeln daran, ob Ihr Profilbild auf Xing, auf dem Sie mit einem Panamahut und Sonnenbrand Alkohol mit einem Strohhalm aus einem Sangria-Eimer schlürfen, tatsächlich das richtige Foto ist, um Ihren künftigen Arbeitgeber zu beeindrucken? Beim Gedanken an Ihr Facebook-Foto rumort es in der Magengegend, da schon lange keiner mehr ein Like hat liegen lassen. Und dann erst Ihr Tinder-Profil: Mit dem einen Selfie da, auf dem Sie verkrampft die Lippen zum Kussmund kräuseln, haben Sie gute Karten, von niemandem angeschrieben zu werden.

Dafür können wir offenbar nichts. Forscher David White und sein Team der University of New South Wales in Sydney haben herausgefunden, dass man selbst kein gutes Auge hat, wenn es um die Auswahl des eigenen perfekten Profilbildes geht. Tun dies hingegen Fremde, kommt die eigene Schokoladenseite zum Vorschein.

Zu dieser Erkenntnis kommen die Wissenschaftler anhand einer Untersuchung, bei der 102 Studenten aus zwölf eigenen Bildern ihre jeweiligen Favoriten für Facebook, Xing und für eine Dating-App aussuchten. Danach trafen sie die gleiche Auswahl für eine ihnen unbekannte Person aus der Gruppe.

Blind für die kleinen Unterschiede

In einem zweiten Schritt luden die Forscher 600 weitere Personen ein, die die beiden Fotooptionen bewerteten. Das Fazit: Fotos, die die Probanden für sich selbst ausgewählt hatten, vermittelten einen schlechteren Eindruck als jene, die aus Sicht der Fremden als tauglich und schmeichelhaft erachtet wurden.

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Offenbar, so orakelt Sozialwissenschaftler David White, ist der Drang, sich selbst auf Social Media möglichst sympathisch, attraktiv oder kompetent darzustellen, so groß, dass man gewisse Kleinigkeiten einfach ausblende. Man täusche sich quasi selbst.

Fragen Sie Fremde

Die Studierenden wählten gemäß der Studie des Öfteren Bilder von sich aus, die in den Augen der zweiten Gruppe als gekünstelt und unvorteilhaft wirkten. Fremde, schlussfolgern die Forscher, hätten hier einen unvoreingenommenen und schärferen Blick für ein Foto, das möglichst positiv aus der Menge — wie es der Natur von sozialen Netzwerken entspricht — herausstechen sollte.

Spielen Sie in nächster Zeit mal wieder mit dem Gedanken, Ihre Social-Media-Accounts aufzupeppen, zögern Sie deshalb nicht, einen Fremden auf der Straße, in der U-Bahn oder im Supermarkt anzusprechen, um ihn nach seiner Meinung zu Ihrer Profilbild-Wahl zu fragen. Alles andere ist Selbsttäuschung. (hau)

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