Politik

So brisant ist die Corona-Lage in deinem Bundesland

In ihrer aktuellsten Sitzung hat die Corona-Kommission eine Einschätzung der Risikolage getroffen. Das sind die brisanten Ergebnisse des Berichts.

Rene Findenig
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Wien bereitet Sorgen: Die Zahl der Corona-Intensivpatienten bleibt weiter über der systemkritischen Marke.
Wien bereitet Sorgen: Die Zahl der Corona-Intensivpatienten bleibt weiter über der systemkritischen Marke.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Gute und schlechte Nachrichten von den Experten: Zwar geht die heimische Corona-Kommission von einem konstanten Fallgeschehen von rund 2.300 Neuinfektionen täglich und somit von keiner explosionsartigen Steigerung aus, jedoch gibt es auch Sorgenkinder auf Bundesländer-Ebene, die auch anhand der anstehenden Lockerungen brisant sind. Das Positive zuerst: In den kommenden Tagen gehen die Experten von einem Rückgang der Fälle im Burgenland und in Wien aus.

Auch bundesweit soll die Inzidenz mit einer Prognose von 182 relativ konstant bleiben. In Vorarlberg hingegen wird von einem weiteren Anstieg der täglichen Neuinfektionen ausgegangen. Immerhin: Österreichweit soll die Belegung der Intensivstationen mit Corona-Patienten von 28 auf 25 Prozent zurückgehen. Wien allerdings wird weiter über der systemkritischen Marke von 33 Prozent bleiben, während Niederösterreich und das Burgenland unter die Marke fallen sollen.

In Vorarlberg wiederum könnte es Richtung oder über die 33 Prozent gehen, hier wurden bereits Betten in den Spitälern aufgestockt. Österreichweit handelt es sich beim Großteil der Corona-Intensivpatienten um Menschen über 65 Jahre, so der Bericht der Kommission, einen Anstieg der Infektionen wird allerdings bei den unter 20-jährigen beobachtet. Mit der Rückkehr der Schüler in den Präsenzunterricht gingen daneben auch Cluster einher: 15 wurden in der Kalenderwoche 15 im Bildungsbereich entdeckt, die Hälfte davon in Kindergärten.

Arbeit, Freizeit und Zuhause als Hotspots

Größte Ansteckungsquellen bleiben weiter Arbeit, Freizeit und Zuhause, wobei die Fälle im Arbeitsbereich etwas ansteigen. Aufgeklärt werden können aktuell rund 7 von 10 Corona-Fällen. Die Experten schätzten auch das Risiko der Bundesländer im Einzelnen ein: Im Burgenland zeige sich ein deutlich rückläufiger Trend von rund einem Viertel der Fälle, nur im Bezirk Güssing zeige sich ein Rückgang. Gingen nun auch noch die Zahlen auf den Intensivstationen zurück, könnte das Burgenland auf der Corona-Ampel von Rot auf Orange heruntergestuft werden.

In Kärnten gingen die Fälle um rund fünf Prozent zurück, einen Anstieg gab es aber in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt. Zwar sind noch einige Bezirke über der Inzidenz von 200, die Lage werde von den Experten aber als "stabil" bezeichnet. Einen großen Rückgang von 26 Prozent verzeichnete Niederösterreich bei den täglichen Neuinfektionen, der Rückgang erfolgte über alle Bezirke hinweg.

Oberösterreich dagegen verzeichnet einen niedrigen Rückgang von zwei Prozent, allerdings kam es in mehreren Bezirken zu einem Anstieg der Neuinfektionen. Dramatisch: Fast 30 Prozent der Infizierten sind in Oberösterreich unter 19 Jahren.

Wette, die man besser nicht verliert

In Vorarlberg wurde dagegen "ein massiver Anstieg der Inzidenz beobachtet", Experten sehen hier Bedarf, bei einer drohenden Überlastung der Spitäler mit Verschärfungen zu reagieren. In Salzburg wird ein Rückgang um rund vier Prozent gemeldet, in Hallein allerdings mit 14 Prozent ein deutlicher Anstieg. Auch in Salzburg lasse sich ein "verringerter Altersdurchschnitt" bei Intensivpatienten beobachten.

Konstant zeige sich die Steiermark mit eine Rückgang von fünf Prozent, wo allerdings Graz und Deutschlandsberg Plus-Zuwächse verzeichneten. Dafür hat sich aber der Belag auf Intensiv- und Normalstationen um ein Viertel reduziert. Die Lage in Tirol zeigt dagegen einen Anstieg von sechs Prozent, besonders auffällig seien die Bezirke Reutte, Kufstein und Imst. Auch in Vorarlberg wurde mit 17 Prozent ein deutlicher Anstieg der Inzidenz verzeichnet, konstant ist die Lage nur im Montafon.

Wien verzeichnete einen Rückgang von elf Prozent, wobei die Bundeshauptstadt eine hohe Zahl von asymptomatischen Betroffenen ausweist. "Reisetätigkeit ist – wenn auch in geringem Ausmaß – zunehmend beobachtbar und führte zu vereinzelten Einträgen der südafrikanischen Variante", heißt es zudem im Bericht. Was nun wiederum für alle Bundesländer gelte: Ein weiterer Rückgang der Inzidenz wird durch die Öffnungsschritte nicht erwartet. Die große Befürchtung: Sperrt man jetzt auf und ermögliche dadurch eine neue Corona-Welle, müsse man vor oder gar mit im Sommer wieder alles zusperren. Die Öffnung sei eine Wette mit hohem Einsatz, die man besser nicht verliere, heißt es von einem Insider.

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