Fussball

So denkt die Konkurrenz über den LASK-Skandal

Sechs Punkte wurden dem LASK abgezogen, weil er heimliche Trainings abhielt. Aus Sicht der Konkurrenz ein mildes Urteil.

Teilen
Freund, Peschek und Stöger (v.l.n.r.)
Freund, Peschek und Stöger (v.l.n.r.)
gepa-pictures.com

Die Bundesliga wird wieder angepfiffen. Das bestimmende Thema bleibt jedoch der LASK, der sich mit unerlaubten Mannschafts-Trainings einen Vorteil erschwindelte - und dafür bestraft wurde. Sechs Punkte wurden den Linzern abgezogen, die Tabellenführung ist dahin.

Weil die Oberösterreicher Einspruch gegen das Urteil einlegten, will sich die Konkurrenz noch nicht zu laut über das Thema äußern. In der "Sky"-Sendung "Talk und Tore" wurde der Sachverhalt freilich dennoch diskutiert.

Sportminister Werner Kogler meinte, dass die Aktion aus sportlicher Sicht natürlich grob unfair war, den Regelverstoß aber die Liga selbst, und nicht die Politik klären muss.

Meister-Party am grünen Tisch?

Salzburg-Sportchef Christoph Freund ärgert sich vor allem über die Tatsache, dass die Linzer die Strafe anfechten - und bis zu einem endgültigen Urteil noch viele Wochen vergehen werden. "Am Ende des Tages kann es sein , dass wir nicht wissen, wer auf welchem Platz steht. Das schadet unserem Produkt."

Doch auch die verspielten Sympathien spricht Freund an. "Der LASK hat lange richtig gute Arbeit gemacht, überragend gespielt, und dann machen sie sowas. Natürlich bewusst."

1/21
Gehe zur Galerie
    Aminata Diallo ließ ihre PSG-Kollegin für mehr Spielzeit verprügeln. Es ist eine der gröbsten Unsportlichkeiten in der Geschichte. Hier seht ihr die größten Schummeleien im Sport.
    Aminata Diallo ließ ihre PSG-Kollegin für mehr Spielzeit verprügeln. Es ist eine der gröbsten Unsportlichkeiten in der Geschichte. Hier seht ihr die größten Schummeleien im Sport.
    Image, Gepa

    Austria-Sportvorstand Peter Stöger geht in eine ähnliche Richtung. "Es ist schade, dass sie mit ihren Sympathien so fahrlässig umgegangen sind. Das kannst du in der Außenwirkung nicht mehr so schnell gut machen. Das ärgere Foul ist aus meiner Sicht aber, dass der Start der Liga gefährdet wurde."

    "Es war der Wunsch des Trainers"

    Der ehemalige Spieler weiß freilich auch, wie groß der Vorteil von vier zusätzlichen Trainings wirklich ist. "Jedes Mannschaftstraining mit Kontakt in Gruppenform ist ein gravierender Vorteil", erzählt Stöger. "Ich kenne ein paar Jungs beim LASK. Es war quasi der Wunsch des Trainers." 

    Meistergruppe
    Meistergruppe

    Und auch Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek äußert sich zur Causa. "Wir haben uns alle gemeinsam bemüht, den Fußball wieder aufzunehmen. Als das dann öffentlich wurde, waren wir alle sehr irritiert. Es war ein schweres Foul. Der LASK hat versucht, sich sportlich und wirtschaftlich einen Vorteil zu erschwindeln."

    LASK verzichtete auf Sendung

    Sturms neuer Sportchef Andreas Schicker empfindet den Sechs-Punkte-Abzug als schmeichelhaft. "Das Urteil ist für mich die Untergrenze. Ohne Zweikämpfe ist es eine andere Sportart. Schön wäre es, wenn der LASK das Urteil jetzt zumindest annehmen würde."

    Auch LASK-Vertreter wurden in die "Sky"-Sendung eingeladen, erteilten dem Sender aber eine Absage.