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So einfach lassen sich VWs und Audis via Wi-Fi hacken

Zwei Forscher haben herausgefunden, dass Informationssysteme von Millionen Autos unsicher sind. Hacker können über WLAN relativ leicht eindringen.

Heute Redaktion
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Daan Keuper und Thijs Alkemade von der niederländischen IT-Sicherheitsfirma Computest haben eine Schwachstelle bei einigen Modellen der Volkswagen-Gruppe entdeckt. Konkret geht es um Autos von VW und Audi und die dort eingebauten Infotainment-Systeme von Harman.

Über eine nicht gesicherte Schnittstelle konnten sie eine WLAN-Verbindung herstellen und so einiges anstellen. So gelang es ihnen zum Beispiel, Gespräche des Fahrers zu belauschen, das Mikrofon zu steuern oder auf Kontakte zuzugreifen. Getestet wurde das Vorgehen mit einem VW Golf GTE und einem Audi A3 Sportback E-Tron.

Untersuchung gestoppt

Die Systeme, auf die sich die Forscher Zugriff verschaffen konnten, sind zudem teilweise mit dem Beschleunigungs- und dem Bremssystem verknüpft. Als dies erkannt wurde, stoppte der Chef von Computest die Forschung. Das Vorgehen verstoße nämlich gegen Schutzrechte und sei möglicherweise illegal.

Ein grundlegendes Problem sei, dass die Software in Autos selten aktualisiert werde. Dadurch seien diese Systeme meist ungenügend geschützt. Das sei besonders beunruhigend, wenn man bedenke, dass Autos im Schnitt eine Lebenserwartung von 18 Jahren hätten. Dadurch hätten Hacker einige Jahre Zeit, um allfällige Sicherheitslücken auszunutzen.

Computest hat die Volkswagen-Gruppe vor einigen Monaten über die Schwachstellen informiert. Der Auto-Hersteller bestätigte die Forschungsergebnisse und gab an, dass die Probleme mit einem Update behoben worden seien. Zumindest neue Autos seien daher nicht mehr für solche Hacks anfällig. (swe)

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