Digital

So erkennst du Fake-Bilder von den Buschbränden

Hohe Flammen, versengte Bäume, tote Tiere: Die Buschbrände in Australien bewegen die Leser. Auf Social Media kursieren derzeit jedoch falsche Fotos.

Heute Redaktion
Teilen

Eine Million Follower hat ein Account, der auf Facebook kürzlich eine Bildserie zu den Buschbränden geteilt hat. "Das Feuer hat in Australien über 480 Millionen Tiere getötet. Hunderte Koalas sind ebenfalls gestorben. Betet für Australien."

Der Beitrag hat mehrere Tausend Kommentare und wurde fleißig geteilt. Doch: Die meisten der Fotos, die im entsprechenden Beitrag (siehe unten) geteilt werden, sind weder aktuell noch sind sie überhaupt in Australien entstanden.

Ein ausgestopfter Tiger

Viele der Fotos sind in den letzten Jahren während Waldbränden in Kalifornien gemacht worden. Auf einem Bild ist zudem eine Raubkatze zu sehen, die brennt. Dabei handelt es sich jedoch um ein Präparat. Dieses wurde von indonesischen Behörden 2012, zusammen mit anderen Präparaten von bedrohten Tierarten, beschlagnahmt und verbrannt.

Die Aufnahme eines verbrannten Koalas in der Serie stammt zwar aus Australien, ist aber schon mehrere Jahre alt. "Ich verstehe nicht, wieso hier falsche Fotos über eine echte Tragödie verbreitet werden", kommentiert eine Nutzerin.

Die Plattform Mimikama.at hat sich die Mühe gemacht, alle Bilder des geteilten Facebook-Beitrags zu analysieren. Es gehe nicht darum, die Feuer in Australien in irgendeiner Form zu relativieren oder kleinzureden, heißt es im Artikel. Beim Faktencheck kommt sie zum Schluss, dass nur einige Fotos den Buschbränden zugeschrieben werden können.

"Die Bildserie ist symbolträchtig, jedoch gehört ein Großteil nicht in den aktuellen Kontext. Einige Bilder sind zudem nicht aus Australien oder haben gar keinen Bezug zu einem Feuer", so die Experten. Mimikama ist eine Anlaufstelle zur Aufklärung von Betrug im Internet, Falschmeldungen und Computersicherheit.

Fakes einfach entlarven

Dass zu News-Ereignissen, die weltweit für Schlagzeilen sorgen, im Nu Fake-Bilder und Hoaxes auftauchen, ist keine Seltenheit. So gab es zum Beispiel im letzten Frühling nach dem Brand von Notre-Dame in Paris Falschmeldungen. Auch bei den Bränden im Amazonas kursierten innerhalb kürzester Zeit falsche Bilder, die sogar der französische Staatspräsident Emmanuel Macron verbreitete.

So geht es

Damit man nicht ins gleiche Fettnäpfchen tritt wie der Franzose, gibt es einen simplen Trick – die Bildersuche von Google. Damit lässt sich die ursprüngliche Quelle eines bereits im Netz veröffentlichten Fotos finden.

Am Handy geht die umgekehrte Bildersuche am einfachsten mit dem Chrome-Browser, der für Android und iPhone erhältlich ist. Dabei tippt und hält man den Finger auf das gewünschte Bild, bis ein Kontextmenü erscheint. Dort wählt man einfach die Funktion: Auf Google nach dem Bild suchen. Am Computer kann man das gewünscht Bild erst herunter- und dann auf dieser Website wieder hochladen. "Ist ein Bild bereits in einem älteren Kontext erschienen, kann man davon ausgehen, dass es nicht zum jüngeren Kontext gehört", schreibt Mimikama.at.