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So erlebte Russland den Meteoritenschauer

Heute Redaktion
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Beim Meteoritenschauer im Ural wurden Hunderte Russen verletzt. Dennoch sind die Menschen fasziniert vom seltenen Ereignis. Dutzende Videos sind im Internet aufgetaucht. Autofahrer, Hobbyfilmer und Überwachungskameras hielten fest, mit welcher Wucht die Teile aus dem All aufschlugen. "Heute.at" hat die besten Videos und Fotos zum Vorfall.

wurden Hunderte Russen verletzt. Dennoch sind die Menschen fasziniert vom seltenen Ereignis. Dutzende Videos sind im Internet aufgetaucht. Autofahrer, Hobbyfilmer und Überwachungskameras hielten fest, mit welcher Wucht die Teile aus dem All aufschlugen. "Heute.at" hat die besten Videos und Fotos zum Vorfall.

Helle Lichtblitze, ein lauter Knall und eine gewaltige Druckwelle überraschten die Bewohner der Region Tscheljabinsk. Fenster wurden herausgerissen, Gegenstände flogen durch die Luft und Menschen gingen zu Boden. Es folgten Explosionen, Alarme gingen los und Schreie waren zu hören.

Die Menschen in den betroffenen Orten wussten im ersten Moment nicht, wie ihnen geschah. Über Handys ließen sich zunächste keine Informationen einholen, der Mobilfunk war stellenweise zusammengebrochen. Viele glaubten zuerst an einen Flugzeugabsturz, auch wegen des Streifens, den der Meteorit am Horizont hinterlassen hatte.

"Die Häuser wankten"

"Wir sahen einen unglaublichen Lichtblitz, dann hat es gepoltert, die Häuser wankten, in unserem Haus sind alle Fenster auf dem Balkon geplatzt", sagte Jelena Tretjakowa in der Online-Ausgabe der russischen Zeitung "Kommersant".

Auch Viktor Prokofjew aus Jekaterinburg war überrascht: "Ich war auf dem Weg zur Arbeit, und es war noch dunkel. Aber plötzlich war es taghell, und ich fühlte mich wie von Scheinwerfern geblendet."

Verwirrend war auch die Tatsache, dass ein Asteroid am Freitag die Erde passieren sollte. Experten haben einen Zusammenhang aber bereits ausgeschlossen. "Das ist etwas völlig anderes", sagte ein Sprecher der europäischen Weltraumagentur ESA am Freitagmorgen auf Anfrage. "Flugbahn und Ort des Anschlages sprechen dagegen."

Seite 2: So selten schlagen Meteoriten auf der Erde ein!

Die meisten Meteoriten stürzen ins Meer oder auf unbewohntes Gebiet. Verletzte gab es bisher nur selten.

April 2012: Ein in vielen Farben leuchtender Feuerball und Explosionsgeräusche schrecken die Menschen im Westen der USA auf. Der Meteorit ist Augenzeugen zufolge zwischen dem Norden des Bundesstaats Nevada bis südlich nach Las Vegas und westlich bis an die Küste Kaliforniens zu sehen. Der 40 Tonnen schwere Brocken rast mit 103.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre. Bereits rund 48 Kilometer über der Erdoberfläche zerbricht er, niemand kommt zu Schaden.

Oktober 2006: In einem Schrebergarten in Troisdorf bei Bonn brennt eine Laube aus. Als wahrscheinlichste Ursache gilt nach Angaben der Ermittler der Einschlag eines kleinen Meteoriten. Zeugen hätten zuvor eine ungewöhnliche Leuchterscheinung am Himmel beobachtet, heißt es. Ein 77-Jähriger erleidet Brandverletzungen, das Gestein wird aber nie gefunden.

Dezember 2004: Ein heftiger Knall schreckt die Einwohner der indonesischen Hauptstadt Jakarta auf. Das explosionsartige Geräusch stammte nach Angaben des Geophysikalischen Instituts in der Provinz West-Java von einem Meteoriten, der in der Region niederging. Zeugen hatten ein weißglühendes Objekt am Himmel gesehen. Nach Angaben der Polizei wird niemand verletzt.

Juni 2004: Ein 1,3 Kilogramm schwerer Meteorit schlägt in ein Wohnhaus nahe der neuseeländischen Stadt Auckland ein. Der Brocken landet auf einem Sofa, niemand kommt zu Schaden.

September 2003: Beim Einschlag eines Meteoriten im ostindischen Bundesstaat Orissa werden drei Menschen verletzt und zwei Häuser zerstört. Der Himmelskörper habe den Himmel erleuchtet und damit Panik ausgelöst, berichten indische Medien. Viele Menschen fliehen aus Angst.

April 2002: Nur sechs Kilometer vom Märchenschloss Neuschwanstein entfernt stürzt ein rund 1,75 Kilogramm schwerer Meteorit nahe Füssen (Bayern) in den Schnee. Er ist Teil eines größeren Himmelskörpers, der als helle Erscheinung gesichtet worden war. Experten schätzen das Alter des "Neuschwanstein-Meteoriten" auf 47 Millionen Jahre. Ein weiterer Teil wird ein Jahr später im Allgäu entdeckt.

Juni 1996: Ein zwanzig Kilogramm schwerer Meteorit stürzt auf einen Bauernhof in der nordwestindischen Stadt Jaipur im Bundesstaat Rajasthan. Nach Medienangaben wird niemand verletzt. Die Dorfbewohner waren durch ein donnerartiges Krachen und Blitze aufgeschreckt worden.

März 1988: Ein Meteorit kracht in Trebbin nahe Potsdam in ein Gewächshaus. Mitarbeiter der Gärtnerei sammeln 16 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von gut einem Kilogramm ein.