Im Laufe der Jahrmillionen haben sich Krokodile an verschiedenste Lebensräume und Umweltbedingungen angepasst, was ihnen geholfen hat, bis heute zu überleben. Sie werden daher auch als "lebende Fossilien" bezeichnet, da sie sich im Vergleich zu vielen anderen Tiergruppen kaum verändert haben.
Der menschengemachte Klimawandel bringt jedoch zumindest die Leistenkrokodile in Australien an ihre Grenzen. Eine neue Studie zeigt, wie sich steigende Temperaturen auf die kaltblütigen Reptilien auswirken – und deren Überleben gefährden.
Wie die meisten Reptilien sind Krokodile ektotherm. Das heißt: Ihre Körpertemperatur hängt von ihrer Umgebung ab. Um sich aufzuwärmen, sonnen sie sich – um ihren Körper abzukühlen, suchen sie Schatten oder Wasser auf. Aufgrund der Erderwärmung haben Krokodile jedoch Schwierigkeiten, ihre optimale Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Die Studie verfolgte 200 Leistenkrokodile mithilfe von akustischen Geräten, die unter ihre Haut implantiert wurden. Diese Geräte sendeten Temperaturdaten an Empfänger. Zusätzliche Tracker zeichneten ihre Tauchmuster auf.
Die Studie ergab, dass die durchschnittliche Körpertemperatur der Krokodile anstieg. Einige Tiere erreichten die kritische Grenze von 32 Grad Celsius häufiger. Die Schwimm- und Tauchfähigkeiten der Krokodile lassen jedoch jenseits der 32-Grad-Marke nach, da sie mehr Zeit mit der Abkühlung verbringen müssen.
Das Verhalten der Krokodile zeige, wie sehr sie mit steigenden Temperaturen zu kämpfen haben. Um ihre Beute zu fangen, müssen sie verborgen unter Wasser zu bleiben. Je mehr Zeit sie allerdings zur Abkühlung am Flussufer verbringen, desto geringer werden ihre Jagdchancen.
"Jede Minute, die sie am Ufer verbringen und versuchen, ihre Körpertemperatur zu senken, ist eine Minute, die sie nicht mit Nahrungssuche und Fortpflanzung verbringen. Das könnte in Zukunft indirekte Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben", heißt es in der Studie.
Auswirkungen der Klimakrise auf Krokodile