Österreich

So gefährlich leben Österreichs Heimwerker

Hör mal, wer da hämmert: 80 Prozent der Österreicher sind Heimwerker. Sie leben gefährlicher, als sie denken.

Heute Redaktion
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Zwei Heimwerker
Zwei Heimwerker
Bild: Fotolia

Jeder zweite Österreicher sieht sich laut Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit als Heimwerker-Naturtalent. Das entspricht nur bedingt der Wahrheit, hat sich doch jeder Zweite schon einmal mit dem Hammer auf den Daumen geschlagen.

Zwei von drei Befragten haben sich schon einmal bei handwerklichen Arbeiten zuhause verletzt. Neun Prozent wurden ambulant behandelt, rund ein Prozent im Spital.

Die häufigsten Verletzungen

Die Hälfte aller Verletzungen, die im Vorjahr beim Heimwerken entstanden sind, betrafen Finger oder Hände. Die häufigsten Verletzungsarten sind offene Wunden, Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Aber auch Amputationen sind immer wieder notwendig.

"Der überwiegende Teil der Heimwerkerunfälle ist auf Unachtsamkeit, Fehleinschätzung oder Überforderung zurückzuführen", sagt KFV-Experte Christian Kräutler. "Wer merkt, dass er müde oder unaufmerksam wird, sollte unbedingt auf seinen Körper hören und eine Pause machen."

Die häufigste Unfallursache

Häufigster Unfallauslöser ist die Leiter. "Nach wie vor passieren viel zu viele Leiterstürze – und das, obwohl diese so leicht vermeidbar wären. Wir können hier nicht oft genug dazu mahnen, vor Beginn der Arbeiten die Standfestigkeit der Leiter zu kontrollieren und die Leiter nur mit festem Schuhwerk zu verwenden", sagt Kräutler.

Neun von zehn Befragten halten Männer für die besseren Heimwerker, häufigstes Argument ist die größere Körperkraft. Doch Geschicklichkeit bewahrt Heimwerker nicht vor Unfällen, auch Vorsicht ist angebracht. Nur zwei Drittel der Befragten gaben an, bewusst auf Sicherheit zu achten.

Das Ergebnis der Arbeit ist nicht immer zufriedenstellend. 90 Prozent hatten schon einmal den Eindruck, dass nicht alles so geworden ist wie geplant. Vier von zehn Heimwerkern haben es aber trotzdem dabei belassen.

KFV-Sicherheitstipps fürs Heimwerken:

- Hobbyhandwerker sollten sich an Handwerks-Profis orientieren und sich von Profis beraten lassen.

- Sich nicht überfordern – bei anstrengenden Arbeiten öfter Pausen machen.

- Unbequeme Arbeitspositionen vermeiden.

- Immer auf angemessenen Arbeitsschutz achten.

- Schutzbrille, Atemschutz, Gehörschutz, Schutzhandschuhe tragen.

- Bestehende Schutzeinrichtungen bei Geräten niemals abmontieren.

- Nie unter Zeitdruck arbeiten.

- Auf qualitativ hochwertiges Werkzeug achten.

- Ringe und anderen Schmuck ablegen, lange Haare zusammenbinden.

- Keine weite Kleidung tragen. (aj)