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So gefährlich sind elektrische Zigaretten

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Elektrische Zigaretten sind laut einer Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ/Heidelberg) nicht ungefährlich. Die Forscher sehen darin einen "unkontrollierten Versuch am Verbraucher".

Elektrische Zigaretten sind laut einer Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ/Heidelberg) nicht ungefährlich. Die Forscher sehen darin einen "unkontrollierten Versuch am Verbraucher".

"Elektrische Zigaretten erzeugen – anders als herkömmliche Zigaretten – nicht tausende giftiger und krebserzeugender Substanzen, dennoch sind sie nicht harmlos. Sie enthalten als Hauptbestandteil eine atemwegsreizende Substanz, in der Regel giftiges, abhängig machendes Nikotin, zum Teil krebserzeugende Substanzen und oftmals haben sie verschiedene Produktmängel", so eine Aussendung des DKFZ.

Als Arzneimittel einstufen

Trotzdem würden diese Erzeugnisse als Lifestyle-Produkte ohne geeignete Qualitätskontrollen frei verkauft – "damit werden die Verbraucher unfreiwillig zu Versuchsobjekten", schrieben die Experten. Die Gründe dafür: Aufgrund ihres Nikotingehalts, der derzeit bestehenden Produktmängel und wegen ihrer Verwendung als Ersatz für Zigaretten empfiehlt das Deutsche Krebsforschungszentrum, elektrische Zigaretten, wie von der Europäischen Kommission vorgeschlagen, bei der Neufassung der Europäischen Tabakproduktrichtlinie als Arzneimittel einzustufen.

Dass das Produkt gesundheitlich unbedenklich ist sei bei der elektrischen Zigarette nicht gegeben, so Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationzentrums für Tabakkontrolle am DKFZ. Derzeit wisse der Verbraucher kaum, was er mit elektrischen Zigaretten konsumiere: Die Nikotinmenge sei nicht selten ungenau oder sogar falsch deklariert, das Nikotin gelange je nach Gerät unterschiedlich gut in den Nebel, der inhaliert wird.

Vergiftungserscheinungen

Dadurch könne es zu Überdosierungen bis hin zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die Flüssigkeiten, mit denen die E-Zigaretten bestückt werden, enthalten Inhaltsstoffe, welche die Atemwege reizen und zu allergischen Reaktionen führen können. Der Nebel mancher Liquids enthält krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Nickel und Chrom.

Nach der aktuellen Datenlage könnten demnach elektrische Zigaretten zwar Entzugssymptome lindern, ob sie aber zu einem dauerhaften Rauchstopp verhelfen, sei derzeit noch nicht erwiesen. Im Moment bestehe für E-Zigaretten noch dringender Forschungsbedarf hinsichtlich der Produktqualität, der Inhaltsstoffe, der gesundheitlichen Auswirkungen und der Wirksamkeit der Produkte als Hilfsmittel für einen Rauchstopp.