Politik

So gingen die Kandidaten ins Wahlkampf-Finale

Heute Redaktion
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Es war die letzte Chance der sechs Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, sich vor ihren Anhängern zu präsentieren. Dabei gestalteten Irmgard Griss, Richard Lugner, Rudolf Hundstorfer, Norbert Hofer, Alexander Van der Bellen und Andreas Khol ihre Auftritte höchst unterschiedlich. Ein Überblick über das Wahlkampffinale der Hofburg-Anwärter.

Es war die letzte Chance der sechs Kandidaten für die , sich vor ihren Anhängern zu präsentieren. Dabei gestalteten Irmgard Griss, Richard Lugner, Rudolf Hundstorfer, Norbert Hofer, Alexander Van der Bellen und Andreas Khol ihre Auftritte höchst unterschiedlich. Ein Überblick über das Wahlkampffinale der Hofburg-Anwärter.

"I geh Hofburg", verkündete Griss vor rund 200 Anhängern am Platz der Menschenrechte beim Wiener Museumsquartier. Gewonnen habe sie schon, denn zu verlieren hätte sie nichts, meinte sie in Hinblick auf die durch sie losgetretene Bewegung. "Versöhnen statt spalten", laute ihre Devise, erklärte sie in ihrer Rede. Zuvor hatten Unterstützer Reden für sie vor dem Museumsquartier gehalten.

Harte Attacken auf sie fuhr bei seinem Finale Andreas Khol. Der ÖVP-Kandidat attestierte der Unabhängigen im Palais Schönborn, dass sie "Van der Bellen links überholt" und "keine bürgerlichen Werte vertritt". Sie wolle weitere 90.000 Flüchtlinge aufnehmen, sei für eine Erbschaftssteuer und eine Gesamtschule. "Meine Mitbewerberin hat immer so Zustimmung heischend zu mir geschaut und wenn ich mit dem Kopf genickt habe, hat sie gelacht", erklärte Khol .

"Rudi macht das Rennen"

Rund 700 Menschen kamen zu Hundstorfers Abschlussveranstaltung in die Wiener Hofburg. Im großen Redoutensaal feuerten auch die Landeshauptleute Michael Häupl, Hans Niessl und Peter Kaiser ihren Parteikollegen an. "Rudi macht das Rennen", hieß es unter den Unterstützern. "Ich werde kein Präsident der Experimente sein. Denn in der Politik zu experimentieren, dafür haben wir sicherlich keine Zeit", meinte Hundstorfer, der zuvor auch in der Steiermark auf Abschlusstour war. Er werde sich für die Menschen einsetzen und für soziale Sicherheit kämpfen. Kritik übte er an Hofer, der ein "Zwei-Klassen-Sozialsystem" einführen wolle.

Gemeinsam mit Parteichef Heinz-Christian Strache trat Hofer am Stephansplatz mit einer Musikbühne auf. "Ziel ist die Stichwahl" rief Hofer den mehreren hundert Besuchern zu. Die FPÖ sprach von 6.000 Menschen, laut Polizei waren es 1.000. Sein Wunschgegner wäre in der Stichwahl Van der Bellen, denn das wären dann "sehr interessante vier Wochen" bis zur Entscheidung.

Außerdem schimpfte er auf die Regierung, in der Flüchtlingskrise sei nur ein "Maschendrahtzaun" gebaut worden, wo "die Wanderer" einfach durchgehen könnten. Wenn sich nichts ändern würde, "werden im Jahr 2050 bei den 0- bis 12-Jährigen 50 Prozent Muslime sein", das wolle er nicht. Er sage immer die Wahrheit, "außer wenn mich eine Frau fragt, ob ihr das Kleid passt oder nicht". Hofers Feststellung: "Ich werde Bundespräsident."
"Bin kein Scharfmacher, sondern Verbinder"

Verbal ruhiger ging es bei Van der Bellen in St. Marx zu. "Platz eins oder zwei ist gleichgültig, aber ich will in die Stichwahl kommen und der nächste Bundespräsident werden", erklärte Van der Bellen. Direkte Angriffe unterließ der unabhängige Kandidat mit grüner Unterstützung, ließ aber wissen, dass er überparteilich agieren könne und kein "verlängerter Arm einer Parteispitze" so wie andere sei. "Ich bin kein Scharfmacher, sondern ein Verbinder." Andre Heller hatte zuvor vor verlorenen Stimmen für die SPÖ- und ÖVP-Kandidaten gewarnt. 

Mehrere Wien-Auftritte absolvierte Lugner den ganzen Tag über. Zuerst am Franz-Jonas-Platz, dann vor der Millennium City und in der Meidlinger Hauptstraße. Der Baumeister schloss den Tag am Stephansplatz ab. Sein Wahlkampffinale sparte er sich als einziger Kandidat für den Samstag auf. Nur 12 Stunden bevor die ersten Wahllokale öffnen, gab es nochmal sein gewohntes Programm am Stephansplatz zu hören.

Nicht nur Lugners Kritik an der Regierung (für das Rauchverbot in Lokalen, Verbot der Sonntagsöffnung, aktuelle Flüchtlingspolitik) bekamen die maximal 400 Menschen zu hören, auch seine Frau Cathy kam zu Wort. Sie attackierte die Mitbewerber Griss und Van der Bellen.