Politik

So griff Kanzler Kern ÖVP-Chef Kurz an

Heute Redaktion
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Im ORF-Sommergespräch schoss SPÖ-Kanzler Kern mehrmals scharf gegen seinen Kontrahenten, ÖVP-Chef Sebastian Kurz - ohne diesen je namentlich zu nennen.

Direkt vor der Antwort auf die erste Frage des ORF-Sommergesprächs sprach SPÖ-Kanzler Christian Kern den von ÖVP-Kandidat Efgani Dönmez vorgebrachten Vorwurf des Nahverhältnisses zwischen ihm und ORF-Moderator Tarek Leitner an.

Es habe in seiner Kanzlerzeit keine gemeinsamen Urlaube gegeben, stellte Kern klar. "Es ist bedauerlich, dass der Außenminister und ÖVP-Chef und seine engsten Mitarbeiter da Unwahrheiten verbreiten", beklagte der Kanzler und richtete seinen Vorwurf damit bewusst an Kurz und nicht an Dönmez, der die Behauptung eigentlich aufgestellt hatte.

Schwarz-Blau und ÖVP-Programm

Die nächste Breitseite gegen die Kurz-ÖVP feuerte Kern bei der Frage nach der Möglichkeit von Rot-Blau. Das sei eine "Scheindiskussion", so Kern. "Wir wissen, dass gerade eine schwarz-blaue Regierungszusammenarbeit vorbereitet wird", so Kern.

"Die ÖVP und die FPÖ haben ein Wirtschaftsprogramm, wo du über weite Strecken nicht weißt, wer bei wem abgeschrieben hat", ätzt der SPÖ-Chef und greift damit indirekt einen Vorwurf der FPÖ auf. Deren Obmann Heinz-Christian Strache beklagte bereits öfters, ÖVP-Chef Kurz würde nur seine Position übernehmen.

"Reine Inszenierung": Islamgesetz

Auch bei der Frage nach dem Stellenwert der Inszenierung in der heutigen Politik kritisierte Kern den ÖVP-Chef zunächst allgemein und anschließend konkret. "Vielfach werden bei politischen Diskussionen Themen vom Zaun gebrochen, nur um zu zeigen, wer der härteste Knochen ist", so Kern.

Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen

Dann nannte er das Islamgesetz - ein Projekt vor allem von Sebastian Kurz - als konkretes Beispiel. "Da hat man gesagt: Wir machen was, wir gehen da vor gegen den Islam in Österreich", so Kern.

Man habe ein Gesetz gemacht, "wo man tolle Pressekonferenz gemacht hat, sagen konnte: 'Wir haben was getan' und sich hinstellen", so Kern. In Wahrheit sei ein Gesetz herausgekommen, das "kaum exekutierbar ist", beklagte der Kanzler.

(red)