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So gruselt es sich mit der PlayStation VR

Heute Redaktion
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Bereits bei der PlayStation Experience in München hatten wir vor einigen Wochen die Möglichkeit, Sonys Virtual-Reality-Brille PlayStation VR eingehend zu testen und uns einen Eindruck über einige Titel zu machen. Nun lud Sony zu einem erneuten Vorab-Anspielen, dieses Mal ins Hotel Topazz in Wien. Mit im Gepäck: Den Horror-Titel Here They Lie und die Resident Evil 7 Tech-Demo Kitchen.

Bereits bei . Nun lud Sony zu einem erneuten Vorab-Anspielen, dieses Mal ins Hotel Topazz in Wien. Mit im Gepäck: Den Horror-Titel Here They Lie und die Resident Evil 7 Tech-Demo Kitchen.

Nichts für schwache Nerven! Standen in München noch Action-Titel und spaßige Games am VR-Programm, wurde es dieses Mal düster und schauderhaft, als uns die PlayStation VR aufgesetzt wurde. Wer gerne Horror-Games zockt, wird es kennen: Tatsächliche Scarejumpes, also Schockmomente, gibt es zwar einige, eine konstant beklemmende Stimmung kann jedoch kaum ein Spiel auf den Bildschirm zaubern. Dafür aber auf das VR-Display!

Here They Lie bietet nur auf den ersten Eindruck Altbekanntes - verlassene U-Bahn-Schächte, knöcheltiefe Blutseen, mysteriöse Schatten. Gestalten mit unheimlichen Masken. Das psychologische Horror-Game, entwickelt von Sony Santa Monica und Tangentleman, nutzt dabei aber die immersive Kraft der PlayStation VR aus - und plötzlich beobachtet man nicht mehr eine anonyme Spielfigur in einer gruseligen Welt, sondern ist plötzlich selbst der Hauptdarsteller des virtuellen Albtraums.

Den Teufel im Nacken

Here They Lie baut sich langsam auf und vermag es, eine Stimmung der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit beim Spieler zu erzeugen. Nur mit einer Taschenlampe bewaffnet sucht man verdreckte und teils verfallene U-Bahn-Tunnel und -Stationen ab und weiß dabei: Man ist nicht alleine. Durch die Eindrücke der PlayStation VR und der Kopfhörer schreckt man vor lauten Geräuschen und schnellen Bewegungen zurück, Gänsehaut breitet sich in der realen Welt aus, Schauder jagen einem die Wirbelsäule hinunter, dabei sitzt man eigentlich in Sicherheit auf einem Stuhl in einem hell erleuchteten Raum. Zu diesem Zeitpunkt hat einem das düstere Spiel aber bereits gefangen genommen.

Durch die PlayStation VR dürften Spieler erstmals tatsächlich fühlen, was man in einer solchen Horror-Situation wohl erlebt. Man will eigentlich nur weg, die Augen schließen, sich verstecken - und sucht doch nach einem Ausweg. Here They Lie ist ein surreales Grusel-Erlebnis, dessen Schockmomente psychologischer Art, dafür aber nicht weniger wirkungsvoll sind. Spätestens wenn eine flackernde Lampe den Schatten einer Gestalt mit Teufelshörnern hinter uns verrät, der Unbekannte schwer in unser Ohr atmet und wir aus dem Augenwinkel eine Schweinemaske erkennen, fühlt sich das Geschehen etwas zu real an.

Noch nie war eine Küche so erschreckend

Wer sich von dem Blutsee und den Flammen am Ende von Here They Lie erholt hat, muss vor dem nächsten Spiel erst richtig durchatmen. Das deshalb, weil man sich beim Spielen tatsächlich in dem Game glaubt - die Musik erscheint real, die Geräusche ebenso und die reale Welt wird vergessen. Genau das scheint aber das Problem des Körpers zu sein, der starr vor Schreck auf einem Stuhl sitzt, während das virtuelle Ich durch düstere Gänge wandelt. Es kommt vor allem bei der Fortbewegung mit dem Dualshock-Controller zu einem Schwindelgefühl. das wohl dem Realismus geschuldet ist. Der Körper sitzt, das Spiel vermittelt ihm aber glaubhaft, dass er gerade geht oder rennt. Eine Pause mit Erholung ist gefragt.

So richtig vorbereiten kann man sich sowieso nicht auf das, was da kommt. Es ist die Kitchen-Tech-Demo aus dem mi Spannung erwarteten Resident Evil 7: Biohazard. Kitchen hängt eng mit der Resident Evil 7 Beginning Hour Demo zusammen, die bei der E3 2016 präsentiert wurde, und zeigt einige Geschehnisse aus einem anderen Blickwinkel. Konkret, ohne groß spoilern zu wollen, zeigt es das Schicksal des Spielers in der Rolle des Kameramanns Clancy und seinem Begleier, dem TV-Host Pete. Ihre Flucht aus dem Horror-Haus der Familie Baker ging zuvor nicht ganz nach Plan und die Dinge nehmen einen unheimlich-blutigen Lauf.

Dem Grauen gefesselt ausgeliefert

Biohazard bricht nicht nur von der Story her mit der bisherigen Resident-Evil-Reihe, sondern könnte durch die VR-Umsetzung auch den Horror-Kult ganz neu definieren. Kitchen zeigt sich nicht weniger immersiv als Here They Lie. Gefesselt an einen Stuhl ist man zum Nichtstun verdammt - möglicherweise auch der Grund, warum hier das Schwindelgefühl nicht aufkam. Die gefesselten virtuellen Hände sind in der Realität an den Controller gefesselt, man kann die nach vorne strecken, nach etwas greifen - und hat keine Ahnung, was gleich passieren wird. Während ein blutiges Gemetzel passiert, kann man weder weglaufen, noch eingreifen. Und wegsehen schon gar nicht. 

- bestätigt. Grenzen bei Grafik und Auflösung tun keinen Abbruch. Die PlayStation VR beeindruckt und vermittelt ein intensiv-immersives VR-Erlebnis. Auch wenn die VR komfortabel am Kopf sitzt und angenehm zu tragen ist - bei Horror-Titeln bedeutet sie für den Spieler das pure Grauen. Und das im positivsten Sinne der Schocker-Freunde, denn plötzlich sielt man nicht mehr ein Gruselgame, sondern findet sich vermeintlich direkt im eigenen größten Albtraum wieder.