Österreichs Banken haben im ersten Quartal 3,4 Milliarden Euro verdient. Das sei mehr als doppelt so viel, wie im langjährigen Durchschnitt, berichtet das Momentum Institut und beruft sich auf eine Auswertung von Daten der Nationalbank.
Demnach erwartet die Finanzunternehmen ein "weiteres Rekordjahr". Bereits im Vorjahreszeitraum erreichte man 3,3 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Zwischen 2015 und 2022 lag das Ergebnis in den ersten drei Monaten des Jahres bei 0,2 bis maximal 1,6 Milliarden Euro.
Durch den Vergleich mit dem Zeitraum 2019-2022 errechnen sich laut dem Institut "Übergewinne" der Banken. Im ersten Quartal betrug der 2,5 Milliarden Euro.
Die Bank Austria habe ihre Gewinne mehr als verdreifacht, die BAWAG hingegen verdoppelt. Die Erste Bank Group habe ebenfalls einen Zuwachs von 99 Prozent, jedoch um 131 Millionen Euro weniger als 2023.
Die Banken hätten durch den Krieg in der Ukraine und der einhergehenden Inflation enorm profitiert. "Gegen die Inflation hat die EZB (Europäische Zentralbank, Anm.) gemeinsam mit der Oesterreichischen Nationalbank die Leitzinsen hinaufgeschraubt. Weil die Nationalbanken ihre Geldpolitik diesmal anders ausführen, bezahlen sie an die Banken direkt milliardenhohe Subventionen", so Leonard Jüngling, Ökonom am Momentum Institut.
Für diese Gewinne müssen schlussendlich auch die Steuerzahler aufkommen. Der Arbeiterkammer nahestehende Think-Tank empfiehlt eine Steuer auf die sogenannten "Übergewinne", um das staatliche Budgetminus unter drei Prozent zu bringen. Es sei das "Mindeste", dass der Staat einen Teil der "Übergewinne zur Schadensbegrenzung abschöpft".