Politik

So hat Niederösterreich gewählt

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Daniel Schaler

Die Nationalratswahl hat für SPÖ und ÖVP in Niederösterreich zum zweiten Mal in Folge die historisch schlechtesten Ergebnisse gebracht. Die SPÖ sank gegenüber 2008 um 2,59 Prozentpunkte auf 27,78 Prozent ab, die ÖVP blieb mit 30,41 Prozent (minus 1,83 Prozentpunkte) über der 30-Prozent-Marke. Das Plus für die Freiheitlichen betrug 1,34 Prozentpunkte, sie erreichten 19,42 Prozent. Die Grünen kamen auf 9,07 Prozent (plus 0,99 Prozentpunkte).

gebracht. Die SPÖ sank gegenüber 2008 um 2,59 Prozentpunkte auf 27,78 Prozent ab, die ÖVP blieb mit 30,41 Prozent (minus 1,83 Prozentpunkte) über der 30-Prozent-Marke. Das Plus für die Freiheitlichen betrug 1,34 Prozentpunkte, sie erreichten 19,42 Prozent. Die Grünen kamen auf 9,07 Prozent (plus 0,99 Prozentpunkte).

Ein halbes Jahr nach der Landtagswahl am 3. März wurde deutlich, dass die Wähler - insbesondere der ÖVP - massiv zwischen Landes- und Bundesebene unterscheiden: Am 3. März hatten 50,79 Prozent Landeshauptmann Erwin Pröll und seiner Partei die bisherige absolute Mehrheit gesichert. Frank Stronach wurde gegenüber dem Votum im Frühjahr einigermaßen "entzaubert", wie es der geschäftsführende FPÖ-Landesparteiobmann Christian Höbart formuliert hatte.

SPÖ-Chef Stadler zeigte sich erfreut

Hatte der Gründer des Team Stronach bei seinem ersten Antreten in Niederösterreich noch fast zehn Prozent geholt, was den anderen Parteien mit Ausnahme der Grünen ein Minus bescherte, so entfielen am Sonntag nur 4,76 Prozent auf die Liste. Knapp dahinter rangierten die NEOS mit 4,39 Prozent. Das BZÖ erhielt im Bundesland 2,70 Prozent - ein Minus von 3,65 Prozentpunkten.

SPÖ-Niederösterreich-Chef Matthias Stadler zeigte sich erfreut, dass seine Partei an "bewährter Position" liege und Werner Faymann den Anspruch auf das Kanzleramt gewahrt habe. Für den St. Pöltner Bürgermeister zeigte sich neuerlich, dass Meinungsumfragen vor Wahlen nur bedingt aussagekräftig seien. Je breiter das Spektrum an Parteien, umso mehr splittern sich die Stimmen auf. Ersten Zahlen zufolge ging Stadler davon aus, dass Niederösterreich seinen Beitrag zum Gesamtergebnis für die SPÖ geleistet habe. Das würde untermauern, dass sich die Landespartei nach der Landtagswahl im Frühling stabilisiert habe.

Sprechchöre bei FPÖ

Mit lautem Jubel haben die nö Freiheitlichen am Sonntag den im ORF verkündeten Zugewinn ihrer Partei bei der Nationalratswahl beantwortet. Der geschäftsführende Landesparteiobmann Christian Höbart sprach von einem "sensationellen" Ergebnis. Das bestehende System sei abgewählt, die FPÖ werde stärker und stärker. Nach dem "Trauma" bei der NÖ Landtagswahl am 3. März habe man auch in Niederösterreich "deutlich" zulegen können, freute sich Höbart.

Freude bei Grün

Der Grüne Landesgeschäftsführer Thomas Huber war zufrieden über das Ergebnis und räumte aber ein, dass die Grünen nicht ganz ihre Ziele erreicht hätten - dafür seien die NEOS zu stark. Aber seine Partei habe das bisher beste Ergebnis überhaupt - sowohl im Bund als auch in Niederösterreich erreicht. Zum Ausgang der Wahl erklärte Huber, die Wähler hätten entschieden, dass Schwarz-Rot weiter regieren sollen - "Punkt".

Team Stronach zufrieden

Die NÖ Landesobfrau des Team Stronach, Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, sprach von einem "schönen" Ergebnis. Man habe zwar schon gehofft, das Landtagswahlergebnis vom 3. März zu erreichen, aber Bundes- und Landeswahlkampf sei immer anders, und auch für die anderen Parteien hätten sich die Erwartungen nicht erfüllt. Das Resultat zeige, dass die bürgerliche Seite gewonnen habe und Rot-Grün nicht erreicht worden sei.