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So heftig drückte YouTuber (20) bei Todesfahrt aufs Gas

Nun ist es amtlich: YouTuber Matteo di Pietro fuhr mit 124 km/h durch die 30er Zone – und nicht mit 80 km/h, wie sein Anwalt behauptete.

Vito Locaino (links) und Matteo di Pietro (rechts) befanden sich beide im Lamborghini Urus, der den Unfall verursachte.
Vito Locaino (links) und Matteo di Pietro (rechts) befanden sich beide im Lamborghini Urus, der den Unfall verursachte.
Screenshot/ Youtube

Matteo di Pietro (20), der Lenker des SUV Lamborghini Urus, wurde am Montag der Haftrichterin Angela Gerardi vorgeführt. Das Ergebnis dieser ersten Begegnung ist für ihn nicht entlastend, im Gegenteil. Denn die ersten Ermittlungsergebnisse belasten den 20-jährigen Fahrer, der am 14. Juni mit dem geliehenen Luxus-Wagen in Rom in einen Smart gekracht war, stark: Er fuhr 124 km/h in der Tempo-30-Zone.

Das berichtet "Corriere della Sera". Abgesehen davon, dass er als Fahranfänger laut italienischem Recht ohnehin nicht mehr als 90 km/h hätte fahren dürfen, hatte seine Raserei folgenschwere Konsequenzen für eine kleine Familie: Der fünfjährige Manuel starb bei dem Unfall.

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    Dieser Unfall schockierte das ganze Land: Ein SUV krachte in einen Smart, in dem eine Mutter mit ihren zwei Kleinkindern unterwegs war. Der fünfjährige Sohn kam ums Leben.
    Dieser Unfall schockierte das ganze Land: Ein SUV krachte in einen Smart, in dem eine Mutter mit ihren zwei Kleinkindern unterwegs war. Der fünfjährige Sohn kam ums Leben.
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    Freunde wollten Raser noch bremsen

    Seine Freunde, die ebenfalls mit im Auto saßen, forderten di Pietro laut eigenen Aussagen immer wieder dazu auf, die Geschwindigkeit zu drosseln, aber er habe nicht auf sie gehört. Kurz vor dem Unfall fuhr er sogar 145 km/h.

    Richterin Angela Gerardi fasst di Pietros Verhalten wie folgt zusammen: "Dass er den Lamborghini gemietet hat, hatte allein den Zweck, seine jungen Follower zu beeindrucken und ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Das wiederum machte er, um seine Werbeeinahmen zu steigern (…)."

    Di Pietro weiter unter Hausarrest

    Die rücksichtslose Fahrweise des YouTubers offenbart sich auch darin, dass es am Tatort keine Bremsspuren der geliehenen Luxus-Karosse gab: Die krasse Geschwindigkeitsüberschreitung habe es unmöglich gemacht, rechtzeitig zu bremsen. Elena U., die Fahrerin des Smart und Mutter des getöteten Manuel, hatte zuvor den Blinker gesetzt, um auf links abzubiegen. Den aus dem Nichts auftauchenden Lamborghini hatte sie nicht sehen können.

    Di Pietro steht derweil weiterhin unter Hausarrest, hauptsächlich wegen Vertuschungsgefahr und weil die Richterin befürchtet, er könne mit neuen Videos weiteren Profit aus der Sache schlagen. Von Zeugen wird er als unruhige und antikonformistische Person beschrieben. Bei einer Verurteilung drohen ihm zwei bis sieben Jahre Haft.