Österreich

So höllisch sind die Trainings der Alpinpolizei

Heute Redaktion
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Vier Tage lang trainierte die Alpinpolizei in schwindelerregenden Höhen im berüchtigten Höllental sämtliche Rettungsszenarien. „Heute" war mittendrin statt nur dabei.

So nahe waren sich Himmel und Hölle selten! Vier Tage lang trainierte die Einsatzgruppe-West der nö. Alpinpolizei in schwindelerregenden Höhen im berüchtigten Höllental (Neunkirchen) sämtliche Rettungsszenarien. „Heute" war mittendrin statt nur dabei.

Ausdauer, Kraft und Flexibilität

Am Programm: Klettern, Bergetechniken, sicheres Abseilen und die Rettung per Hubschrauber. Für die Unfallermittler das Wichtigste: Ein langer Atem, jede Menge Kraft und mitunter auch Einfallsreichtum bei unvorhersehbaren Herausforderungen und Hindernissen. „Situationselastisch nennt man das", lacht Einsatzgruppen-Leiter Hubert Bieder, als er sich mit seinem Team auf den Weg zur Kletterwand „Frisbeeplatte" am Falkenstein macht.

Kommunikation, Vertrauen & Ruhe

Mit 15 Kilo schwerer Ausrüstung – darunter Gebirgstragen, Expressschlingen, jede Menge Seile, Helme und auch Snacks wie Bananen oder Studentenfutter (die Einsätze können mitunter viele Stunden dauern) – am Rücken geht der Fußmarsch los. „Eine Herausforderung sind Felsstürze und Lawinenabgänge. Die meisten Einsätze finden bei Schlechtwetter statt", erzählt Hubert Bieder, der auch Bergführer und Flugretter (Anm.: die höchste Ausbildung bei der Alpinpolizei) ist. 350 waren es im Jahr 2016 alleine in NÖ. „Zum Einen, weil mehr Leute unterwegs sind, aber auch weil die Menschen leichtsinniger werden", so der Alpinpolizist. Dabei das A & O: Gegenseitiges Vertrauen, Ruhe bewahren und gute Kommunikation. Eine der häufigsten Ursachen für Kletterunfälle ist fehlende oder schlechte Kommunikation – oftmals passiert dies bei routinierten Sportlern. "Die Routine is' a Hund", so Bieder.

An der Kletterwand angekommen heißt es für das „Unfallopfer" (also die „Heute"-Reporterin): Zehn Meter abseilen und ja nicht runterschauen! Dann geht alles zack-zack: Binnen weniger Minuten sind die Retter da, basteln – ganz im Stil von MacGyver – aus einem Seil eine Art Gurt. Im Nu wird das Opfer Huckepack genommen, per Flaschenzug und mit Muskelkraft sowie Teamwork geht es wieder bergauf – unversehrt und ohne Schrammen!