Digital

So kam es zum tödlichen Unfall mit dem Ladegerät

Ein 14-jähriges Mädchen ist im Schlaf gestorben, nachdem es einen Stromschlag vom Ladekabel ihres Smartphones bekommen hatte.

Heute Redaktion
Teilen

Es ist ein tragischer Unfall, der sich in der zentralvietnamesischen Provinz Ha Tinh ereignet hat. Ein 14-jähriges Mädchen lud in der Nacht den Akku ihres Smartphones auf. Am nächsten Tag wurde sie tot im Bett gefunden. Wie konnte das geschehen?

Die lokalen Behörden erklären den Unfall so: Das Ladekabel, das das Mädchen benutzt hatte, war defekt, die Isolierung aufgebrochen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 14-Jährige im Schlaf das Kabel berührte und so einen Stromschlag bekam. Allerdings sollten durch das Kabel nur wenige Volt fließen. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass das defekte Kabel nicht an einem Original-Ladegerät steckte.

Fake-Ladegeräte sind lebensgefährlich

"Von außen sehen die Kopien zwar gleich aus, im Inneren ist jedoch billige Elektronik verbaut, bei der die Sicherheitselemente fehlen", erklärt der Elektroingenieur Marc Heusser. "Wenn nun ein Defekt auftritt, können 220 Volt am Ladekabel anstehen – und das kann tödlich sein", so Heusser.

Dass gefälschte Ladegeräte gefährlich sein können, zeigte auch ein ausführlicher Test der Konsumentenschutzorganisation Chartered Trading Standards Institute (CTSI) aus Großbritannien. Bei der Analyse von 2016 waren insgesamt 400 Ladegeräte aus Fernost getestet worden. 397 fielen bereits bei den grundlegendsten Sicherheitstestes durch.

Weil sozial mehr Spaß macht!

Heute Digital ist auch auf Facebook und Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie die neusten Trends, Games und Gadgets aus der digitalen Welt.

>>> facebook.com/heutedigital
>>> twitter.com/heutedigital

Regelmäßige Kontrollen

Peter Fluri, Leiter Marktüberwachung beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat der Schweiz (Esti), kennt die Problematik mit den gefälschten Adaptern und Ladegeräten. Das Esti überprüft Geräte für Haushalt, Gewerbe oder Büro regelmäßig stichprobenweise auf ihre Konformität und Sicherheit hin. Wer hingegen solche Produkte eigenständig importiert, trägt die alleinige Verantwortung für die Sicherheit der Adapter.

Damit man sich als Kunde nicht unbewusst einer Gefahr aussetzt, sollten laut Fluri ein paar Dinge beachtet werden: "Ein sehr tiefer Preis, eine billige Aufmachung oder ein Web-Auftritt ohne heimisches Domizil und ohne direkten Ansprechpartner sind Indiz für möglicherweise mangelhafte Geräte".

Konsumenten sollten auch darauf achten, ob auf dem Produkt ein freiwilliges Prüfzeichen angebracht ist. Allerdings können auch diese auf Billigprodukten gefälscht sein. (tob)