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So klingen die teuersten Kopfhörer der Welt

Heute Redaktion
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Sollten Sie zufälligerweise 50.000 Euro auf der hohen Kante liegen haben und nicht wissen, was Sie damit anfangen sollen, könnten Sie sich doch den Sennheiser Orpheus kaufen. Das Aushängeschild des deutschen Audio-Unternehmens konnte am Donnerstag von Medienvertretern in Wien probegehört werden. Auch "Heute.at" war mit dabei und konnte sich einen akustischen Kurzeindruck verschaffen.

Sollten Sie zufälligerweise 50.000 Euro auf der hohen Kante liegen haben und nicht wissen, was Sie damit anfangen sollen, könnten Sie sich doch den Sennheiser Orpheus kaufen. Das Aushängeschild des deutschen Audio-Unternehmens konnte am Donnerstag von Medienvertretern in Wien probegehört werden. Auch "Heute.at" war mit dabei und konnte sich einen akustischen Kurzeindruck verschaffen.

Was macht einen Kopfhörer so wertvoll, dass man dafür so tief in die Tasche greifen muss wie für einen besseren Mittelklasse-Neuwagen? Sennheiser hat mit dem Orpheus einen Kopfhörer geschaffen, der laut eigener Aussage das Know-How und den momentanen Stand der Technik komplett ausreizt. Mit anderen Worten - besser kann man einen Kopfhörer (noch) nicht machen. 

In den letzten 10 Jahren arbeitete ein kleines Team an der Entwicklung des aus 6.000 Einzelteilen bestehenden High-End-Kopfhörers. Das fertige Produkt wurde nun im Arcotel Kaiserwasser im Schatten der UNO-City in der Donaustadt den feinen Gehörgängen heimischer Medienvertreter zugänglich gemacht.

22 Kilo schwere Brocken

Für fünf Minuten durfte sich jeder ein Klangbild des Orpheus machen. Unter wachsamen Augen von Sennheiser-Mitarbeitern durfte man aus einigen CDs die passende Musik für den elitären Test wählen und es sich dann vor der beeindruckenden Anlage gemütlich machen. Die offenen Kopfhörer sind nur peripherer Bestandteil der insgesamt 22 Kilogramm schweren Hardware. Die 6.000 Teile sind in einem massiven, in einem italienischen Steinbruch gebrochenen Marmorblock eingearbeitet. Beim Joggen oder Radfahren wird der Orpheus deshalb nicht zum Einsatz kommen. Hier stechen vor allem die acht Vakuum-Röhren sofort ins Auge.

Sie sind mitverantwortlich für den Klirrfaktor-Wert von nur 0,01 Prozent, der noch nie zuvor von einem High-End-Audiogerät erreicht worden ist. Dementsprechend klar ist dann auch der Klang, der über die Kopfhörer und die Ohren hallt. Unser Redakteur hat sich das schon oft gehörte, deshalb für den Test durchaus repräsentative "Money" vom Pink-Floyd-Meisterwerk "Dark Side Of The Moon" als Hörprobe ausgesucht. 

Räumliche Extravaganz

Schon beim Intro zeigen sich die räumlichen Fähigkeiten, die im Orpheus stecken. Das Klingeln der Registrierkassen scheint aus allen Richtungen zu kommen. Spätestens beim Einsetzen des Gitarrensolos ist klar, dass man durch den Kopfhörer beinahe genötigt wird, jedes einzelne Instrument einzeln auszumachen. Die fast dreidimensionale Wiedergabe scheint das möglich zu machen.

Doch ist das einzigartige Klangerlebnis wirklich 50.000 Euro wert? Nach nur fünf Minuten Hörzeit fällt es schwer, ein exaktes Urteil abzugeben. Man darf allerdings nicht vergessen, dass man sich bei der Anschaffung eines Orpheus auch eine dementsprechend hochwertige Anlage ins Wohn- oder Musikzimmer holen sollte. Wer das Kleingeld parat hat, der kann gerne zugreifen. Allen anderen sei einer der anderen hochwertigen Kopfhörer von Sennheiser ans Herz gelegt. Das bislang teuerste Model war der HD 800, der schon um vergleichsweise spottbillige 1.300 Euro zu haben ist.

Neue Maßstäbe für die Konkurrenz

Für die Konkurrenz setzt Sennheiser mit dem Orpheus damit neue Maßstäbe, an denen sich zukünftige Modelle messen lassen müssen. Der Orpheus wird nicht im freien Handel erhältlich sein. Bislang befinden sich drei Prototypen auf Promotiontour, um potentielle Käufer und von der unbestrittenen High-End-Qualität überzeugen zu können. Ab Jänner 2016 werden die Kopfhörer dann in Handarbeit produziert. Pro Jahr sollen rund 260 Stück erzeugt werden.

In Österreich gibt es laut Vertretern von Sennheiser bislang zwei Personen, die sich den Orpheus ohne Probehören vorbestellt haben.