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So knapp! Ja zum Brexit - aber nicht so schnell

So nah war der Brexit noch nie! Das britische Unterhaus hat zwar Johnson's Brexit-Deal zugestimmt, doch seinem schnellen Zeitplan eine Abfuhr erteilt.

Heute Redaktion
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Dabei hatte alles so gut begonnen: Im Gegensatz zu seiner Amtsvorgängerin Theresa May übersteht Boris Johnson (55) am Dienstagabend die erste wichtige Abstimmung im britischen Unterhaus. Mit 329 zu 299 Stimmen passiert das vom britischen Premierminister und der EU ausgehandelte Brexit-Gesetz die zweite Lesung des Parlaments. Gleich 41 Oppositions-Abgeordnete hatten mit "Brexit-Boris" gestimmt.

Erst Sieg, dann Schlappe

Dann kam die nächste Abstimmung über Johnsons schnellen Brexit-Plan. Diese geht mit 308 zu 322 verloren und bedeutet nun, dass der britische Premierminister seinen Deal binnen drei Tage im Parlament nicht durchboxen kann.

Johnson hatte für diesen Fall angekündigt, seinen Plan zu "verschrotten" und Neuwahlen noch vor Weihnachten anzustreben. Danach sieht es (noch) nicht aus: "Ich bin enttäuscht, dass sich das Parlament wieder einmal für eine Verschiebung und gegen einen geregelten Brexit am 31. Oktober gestimmt hat. Nun liegt der Ball wieder bei der EU", so Johnson.

Johnson schließt No-Deal-Brexit nicht aus

Direkt nach der Abstimmung hat Johnson angekündigt, er wolle mit den EU-Spitzen sprechen und solange das Gesetz auf Eis legen: "Wie auch immer, wir werden die EU verlassen - und zwar mit genau dem Deal, dem das Parlament soeben seine Zustimmung erteilt hat", zeigt sich der 55-Jährige immer noch optimistisch. Offenbar zieht er immer noch einen No-Deal-Brexit mit Ende Oktober in Betracht, wenn die EU gegen die Verlängerung stimmt.

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