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So krank machen uns unsere Lebensmittel

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Dass die Ernährung vieler Mitteleuropäer nicht gerade das ist, was man ausgewogen nennt, steht fest. Doch nicht nur Übergewicht kann die Folge sein. Viele Lebensmittel, die wir heutzutage konsumieren, kommen aus der Dose oder Packung. Tiefkühlpizza und Packerlsuppe stehen am täglichen Speiseplan von tausenden Österreichern. Das ist zwar praktisch, kann jedoch in der Folge zu Unverträglichkeiten führen.

kann die Folge sein. Viele Lebensmittel, die wir heutzutage konsumieren, kommen aus der Dose oder Packung. Tiefkühlpizza und Packerlsuppe stehen am täglichen Speiseplan von tausenden Österreichern. Das ist zwar praktisch, kann jedoch in der Folge zu Unverträglichkeiten führen.

Viele verzweifeten Betroffene suchen einen Arzt mit den auf: geschwollener Rachen und juckende Nase. Doch oft finden Ärzte keinerlei Hinweise auf eine allergische Reaktion. Ist dem so, dann könnte eine Pseudoallergie hinter den Beschwerden stecken. Die Ursache der Symptome die gleich wie bei einer herkömmlichen Allergie sind, haben eine andere Ursache. Sie können vor allem durch Farb- und Konservierungsstoffe in Lebensmitteln hervorgerufen werden. Die Suche nach den genauen Auslösern ist für die Betroffenen oft mühsam.

Seltenes Phänomen

Während herkömmliche Allergien nicht selten sind, und gerade in der Pollenzeit ans Tageslicht kommen, gehen Mediziner davon aus, dass höchstenst einer von hundert Menschen an solch einer Unverträglichkeit, in der Fachsprache Pseudoallergie, leidet.

"Wenn ein Patient mit den typischen Symptomen in die Praxis kommt, wird der Arzt deshalb zunächst einmal einen Allergietest machen. Bei den meisten hat man den Auslöser für die Symptome damit gefunden", so Jörg Kleine-Tebbe von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie. "Erst wenn der Allergietest ohne Befund bleibt, denkt ein Arzt darüber nach, was noch dahinterstecken kann."

Pseudoallergien schwer zu prognostizieren

"Es gibt keine Blut- oder Hauttests, mit denen man eine Pseudoallergie bestätigen könnte", so Richard Raedsch vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). "Die Betroffenen leiden oft stark." So versuchen die Ärzte vielmehr aufgrund der dem Körper über die Nahrung zugesetzten Konservierungsstoffe die Allergie zu diagnostizieren. Das bedeutet, dass Patienten und Ärzte sich auf eine langwierige Diagnostik einstellen müssen. "Als erstes lasse ich mir von einem Patienten ganz genau erzählen, was er zu sich genommen hat. Dann kann man versuchen, einzugrenzen, auf welche Zusatzstoffe ein Patient mit Beschwerden reagiert", so Raedsch.

Der nächste Schritt ist eine Eliminationsdiät. In dieser Phase wird auf alle Lebensmittel, die eventuell für die Pseudoallergien verantworlich sein könnten, verzichtet. So versucht man, die Wurzel des Problems zu finden.

Vorerst werden dann einige Obstsorten sowie Fertiggerichte und Süßigkeiten vom Speiseplan gestrichen. Dann gilt es  herauszufinden, gegen welchen Zusatzstoff genau ein Patient mit Symptomen reagiert. Dafür werden entweder nach einem genauen Diätplan Lebensmittel mit bestimmten Zusatzstoffen Schritt für Schritt wieder eingeführt oder die Patienten nehmen in der Arztpraxis oder sogar in einer Klinik einzelne Zusatzstoffe in Tablettenform zu sich.

Hohe Zahl der Konservierungsstoffe erschwert Diagnose

Durch die Fülle der Lebensmittel, denen Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder sonstige Zusatzmittel verabreicht wurden, gerät die Suche nach dem richtigen Stoff oft zum Spießrutenlauf. "In Frage kommen etwa Konservierungsstoffe wie Sorbinsäure, Benzoesäure oder Schwefeldioxid", so Raedsch. "Auch Aromastoffe in Limonade, in Nudelfüllungen oder Fertiggerichten zählen zu den Auslösern. Hinzu kommen künstliche Farbstoffe."

Auch Obst kann Aromastoffe enthalten. Raedesch betont: "Das Ziel ist in jedem Fall, die Auslöser möglichst eng einzugrenzen." Nachdem geklärt wurde, was genau die Probleme verursacht, kann der Betroffene mit Hilfe einer Diätberatung lernen, welche Lebensmittel er trotz seiner Pseudoallergie gefahrlos essen darf. "Am Ende geht es darum, dass sich ein Patient wieder weitgehend normal ernähren kann."

Warnung vor übertriebener Vorsicht

Da nur sehr wenige Menschen an solchen Unverträglichkeiten leiden, warnen die Experten vor übertriebener Vorsicht. Unwohlsein nach der Konsumation einer bestimmten Speise hat nichts mit einer Pseudoalergie zu tun. Obwohl unsere Ernährung über einen sehr hohen Qualitätsstandard verfügt, sind immer noch äußerst viele Menschen besorgt dadurch Schaden zu erleiden.