Österreich

So läuft Prozess um ermordete Julia Kührer

Heute Redaktion
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Bild: Archiv

Im Fall Julia Kührer gibt es nun einen Prozesstermin am Landesgericht Korneuburg: Demnach muss sich der Verdächtige ab 10. September für den Tod der 2006 aus Pulkau im Weinviertel verschwundenen 16-jährigen Schülerin verantworten.

gibt es nun einen Prozesstermin am Landesgericht Korneuburg: Demnach muss sich der Verdächtige ab 10. September für den Tod der 2006 aus Pulkau im Weinviertel verschwundenen 16-jährigen Schülerin verantworten.

Die Verhandlung im Fall Julia Kührer ist für den 10, 11., 12., 17., 19., 20. und 24. September ausgeschrieben, teilte das Landesgericht Korneuburg am Donnerstag mit. Es werden sechs Sachverständige und rund 100 Zeugen geladen.

Dem 51-jährigen Beschuldigten wird in der - rechtskräftig gewordenen - Anklage vorgeworfen, das Mädchen "auf eine noch festzustellende, jedenfalls gewaltsame Weise, vorsätzlich getötet zu haben", hieß es in der Aussendung.

Da schon die Aufklärung des Verschwindens der Schülerin großes mediales Interesse hervorgerufen habe, erwartet man auch im Strafprozess einen Andrang von Journalisten. Medienvertreter müssen sich daher akkreditieren. Ein Teil der Sitzplätze im Schwurgerichtssaal wird für Angehörige reserviert. Darüber hinaus sei eine Teilnahme von nicht angemeldeten Zuhörern nur nach Maßgabe der vorhandenen freien Plätze möglich, hielt Gerichtssprecherin Christa Zemanek fest.

Der 51-jährige Wiener befindet sich seit Dezember 2012 in Untersuchungshaft. Neue Erkenntnisse hatten zu seiner Festnahme geführt: Auf einer Decke, in der Julia Kührers Leiche eingewickelt war, war eine DNA-Spur von ihm gefunden worden. Der Mann, der stets betonte, mit dem Tod des Mädchens nichts zu tun zu haben, war bereits nach dem Auffinden der Leiche vorübergehend festgenommen, dann aber mangels Beweisen wieder freigelassen worden.

Die Mordanklage wurde im April dieses Jahres fertiggestellt. Der Zustellung folgte ein Einspruch, den die Verteidigung dann laut Staatsanwaltschaft wieder zurückzog.

Julia Kührer hatte am 27. Juni 2006 um 13.33 Uhr in ihrer Heimatgemeinde Pulkau einen Autobus verlassen und wurde danach am Hauptplatz mit drei Jugendlichen gesehen, die aus einem silbernen Auto gestiegen waren. Danach verlor sich ihre Spur.

Der Fall war Anfang 2010 neu aufgerollt worden. Im Zuge der neuen Ermittlungen gingen u.a. 150 Hinweise ein, die jedoch nicht zum Erfolg führten, im Frühjahr 2011 setzte das Bundeskriminalamt 25.000 Euro Belohnung aus. Ende Juni entdeckten dann Nachbarn durch Zufall die Skelettteile in dem Erdkeller.