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So lebt es sich als VIP-Flugbegleiterin

Zwei Flugbegleiterinnen erzählen von ihrem Alltag auf Flügen in Private Jets, den Begegnungen mit Prominenten und den hohen Anforderungen.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Stundenlang in einer Schlange stehen, dann die Arme an die benachbarten Passagiere reihen - Für die meisten von uns ist Fliegen wenig luxuriös, dafür kann es aber recht stressig sein. Anders sieht das Geschehen am Bord eines Private Jet aus. Dort wird dem Gast jeder Wunsch von den Augen abgelesen, es gibt ein Heimkino, ein Schlafzimmer und einen Wohnbereich. Ein Privileg, das nur wenigen zur Verfügung steht.

Für das Wohlbefinden an Bord sorgen die Flugbegleiter, die Stunden damit verbringen, zu versichern, dass ihre Gäste ein 5-Sterne-Service erhalten. Zwei Flugbegleiterinnen teilen gegenüber "CNN Travel" ihre Erfahrungen mit Berühmtheiten, Royals, Unternehmern und Oligarchen.

Viele Rollen, eine Aufgabe

Durch ihre Tätigkeit bereisen sie die schönsten Stellen der Welt. Dafür kann die Arbeit herausfordernd und stressig sein. Die Fähigkeiten, die dafür benötigt werden, übersteigen jene einer Servicekraft bei weitem. Man nimmt die Rolle des Cocktail-Mischers, der Reinigungskraft, des persönlichen Assistenten, des Caterers und des Hundesitters ein.



Man muss an jedes Detail denken


Eine Flugbegleiterin, die neun Jahre in der Branche ist, hat bereits 130 Länder bereist und 27 Typen von Business-Flugzeugen kennengelernt. Sie definiert ihre Hauptaufgabe damit, ein Erlebnis für die Kunden zu schaffen. "Sie erwarten etwas Persönlicheres von dir," erzählt sie weiter. "Sie erwarten, dass du genau weißt, was sie wollen, wann sie es wollen und sei es etwas Nebensächliches wie ein Nespresso-Shot beim Einsteigen, ihre Fußstütze oder Ihre Zeitung."

Begleitung auf Touren

Dazu gehört, Geburtstagspartys und After-Partys von Pop-Stars zu organisieren, die sie auf ihrer Tour begleitet. Besonders wichtig ist die Gabe, sich an jede Person und Situation anzupassen. "Pop Bands, Royals, Milliardäre, Ich bin mit vielen Menschen, die in den Medien sind, geflogen. Man kann ein wenig nervös werden, aber wenn man mit ihnen fliegt, erkennt man, dass sie ganz normale Menschen sind. Bei den Partys übernimmt man eine Babysitter-Rolle und versucht, ein Gleichgewicht beim Alkoholkonsum zu finden."

Man muss einzigartig sein

Der Beruf erfordert große Opfer, Geduld, Flexibilität und ein hohes Level an Selbstbewusstsein, erzählt die andere. "Die Kunden erwarten das beste, die Auftraggeber haben hohe Anforderungen. Man muss sich von der besten Seite zeigen," sonst, sagt sie, sonst würde man ersetzt werden. "Professionell zu sein, reicht nicht aus. Du musst einzigartig sein, um dich zu behaupten." Viele Gäste werden zu Stammkunden und möchten bei der nächsten Reise die gleiche Besatzung.

Ein Leben auf Standby



Es gibt jene, die nur Toast mit Bohnen wollen und andere, die ein mehrgängiges Dinner verlangen. Wieder andere besitzen Toilettensitze vom italienischen Luxus-Label "Fendi". Manchmal muss die Crew Louboutin-Schuhe tragen. Bei anderen geht es nur um ein angemessenes Erscheinungsbild. Als Flugbegleiter befindet man sich permanent auf Standby. Manchmal hat man 48 Stunden oder sogar zwei Wochen keine Pause. Es gibt keine festgelegte Entlohnung. Das Gehalt schwankt, je nach Erfahrung. Trinkgeld bekommt man selten, dafür teure Geschenke wie Designer-Handtaschen.

(GA)

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