Niederösterreich

So ließ 83-Jähriger Telefonbetrüger (25) auffliegen

"Ihre Tochter hatte einen Unfall, sie müssen eine Kaution zahlen" meinten Betrüger zu einem 83-Jährigen. Doch das Opfer rief die Versicherung an.

Der Angeklagte vor Gericht in Krems
Der Angeklagte vor Gericht in Krems
privat

Mit der tränenreichen Unfallversion hatten Trickbetrüger im Juni versucht, einem 83-Jährigen sowie einer weiteren Seniorin (83) aus Niederösterreich ein Vermögen abzuluchsen - einmal war die Forderung 60.000 €, einmal 96.000 Euro.

"Ihre Tochter hatte einen Unfall, sie können sie aber mit der Bezahlung einer Kaution vor dem Gefängnis bewahren. Ein Notar bzw. Polizist kommt vorbei und holt das Geld ab", so Kriminelle am Telefon zu den beiden 83-Jährigen. Doch der Pensionist schöpfte Verdacht, rief bei der Versicherung an, diese wusste von nichts und schließlich informierte er die echte Polizei. Bei der Geldabholung wurde der 25-Jährige festgenommen.

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    Angeklagter (25) vor Gericht in Krems
    Angeklagter (25) vor Gericht in Krems
    privat

    Vor Gericht in Krems zeigte sich der Pole geständig. Der zweifache Vater hatte sich vor der Pandemie als Altmetallsammler und Gelegenheitsarbeiter verdient, doch mit der Pandemie war der 25-Jährige in eine finanzielle Schieflage gekommen und schloss sich einem Betrügerring an. "Ich bekam von einem Patrick telefonische Anweisungen. Ich sollte für meinen Botendienst zwischen 1.500 und 1.800 Euro erhalten", so der Angeklagte geständig. Über Hintermänner wisse er indes gar nichts.

    Nur 4 Monate ins Gefängnis

    Für den Betrugsversuch als Mitglied einer kriminellen Vereinigung setzte es für den unbescholtenen Jungvater ein Jahr teilbedingte Haft - vier Monate muss er absitzen (nicht rechtskräftig).

    Immer wieder wurden in den letzten Jahren vor allem ältere Semester Opfer von Telefonbetrüger. Die Kriminellen setzen dabei auf den sogenannten Neffentrick oder Unfallschmäh.