Wirtschaft

Kommen nun Zählkarten für Kunden in den Geschäften?

Heute Redaktion
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Nächsten Dienstag fällt der Startschuss: Die ersten Geschäfte dürfen wieder öffnen. Die Händler warten noch auf den Erlass der Regierung, die Gewerkschaft wittert aber schon üble Tricks.

Am Dienstag nach Ostern dürfen Geschäfte bis 400 Quadratmeter Verkaufsfläche wieder aufsperren, dazu alle Baumärkte. Der Erlass dazu soll am Mittwoch veröffentlicht werden. Drei Viertel (!) aller Läden in Österreich können also öffnen.

Und die größeren? Die Angestellten-Gewerkschaft mutmaßt, Geschäfte würden ihre Verkaufsfläche verkleinern und Teile des Lokals absperren, um unter 400 Quadratmeter zu kommen, das hätten Arbeitnehmer gemeldet.

XXX-Lutz "Nein, das machen wir auf keinen Fall", sagt Thomas Saliger, Sprecher von XXXLutz zu "Heute". So eine Teilöffnung sei nicht im Sinn der Corona-Beschränkungen. "Wir unterstützen die Maßnahmen der Regierung voll und ganz", so Saliger. Grantig ist er allerdings, weil Baumärkte im Gegensatz zu XXX-Lutz-Filialen aufsperren dürfen: "Eine klare Ungerechtigkeit." Er hofft, dass seine Möbelcenter am 2. Mai wie geplant öffnen können. Alle Hygiene-Vorschriften würden dabei beachtet, Masken für Kunden zur Verfügung gestellt und der Zugang zum Geschäft reglementiert. "Vielleicht werden wir Zählkarten an Kunden verteilen, die an der Kassa abgegeben werden müssen."

Palmers Auch Palmers verspricht, sich streng an die Hygiene-Regeln zu halten. "Wir werden am nächsten Dienstag regulär aufmachen", erklärt Ralph Hofmann. Der Marketingdirektor will es seinem Verkaufspersonal überlassen, ob Zugangsbeschränkungen zu den Filialen kommen. "Ich hoffe, dass Hinweistafeln für unsere Kunden genügen werden." Eine eigene Security-Truppe vor den Geschäften sei nicht eingeplant.

Hartlauer Die Handelskette will ebenfalls am 14. April einige Filialen öffnen. Welche Geschäfte das sein werden, stehe noch nicht fest, hieß es. Chef Robert F. Hartlauer sei im Homeoffice in Dauer-Telefonkonferenzen. Alle Maßnahmen der Regierung würden strikt befolgt.

Corona-Leitfaden für kleine Shops

Es waren harte Wochen für Geschäftsleute im ganzen Land. Nach einem Monat dürfen die ersten Shops nun ab 14. April ihre Pforten öffnen.

"Bei uns sind alle Einnahmen weggebrochen", fasst Cornelia Bock die Situation der letzten Wochen zusammen. In ihrem "LadenKonzept" in Wien-Alsergrund stellen Kreative wie Katharina Tirouflet selbst gemachte Waren aus: "Wir werden natürlich Masken tragen. Wir alle im Geschäft sind auf Sicherheit für Mitarbeiter und Kunden bedacht." Das Geschäft ist 103 Quadratmeter groß, maximal fünf Kunden dürfen gleichzeitig rein. Werden es zu viele, müssen sie vor der Tür warten.

Auch Angela Preitschopf-Wohlmuth sperrt ihre fünf "Angel A"-Modegeschäfte nächste Woche in Wien auf. "Wir freuen uns", sagt die Label-Chefin. "Wir haben einen Leitfaden für Mitarbeiter erarbeitet. Der Sicherheitsabstand wird eingehalten, Schutzmasken sind natürlich auch Pflicht. Zudem achten wir darauf, dass nicht zu viele Personen gleichzeitig im Geschäft sind."