Politik

So reagiert die Politikelite auf Platters Rückzug 

Der Rückzug von Günther Platter aus der Politik hat einige Kollegen sich zu Wort melden lassen. Die Opposition ortet gar eine "Flucht" des ÖVPlers.

Tobias Kurakin
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Günther Platter ist am Montag als Landeshauptmann zurückgetreten. 
Günther Platter ist am Montag als Landeshauptmann zurückgetreten. 
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

Tirols Landeshauptmann Günther Platter hat genug von der Politik. Der Landeschef kehrt dem Amt nach 14 Jahren den Rücken zu. Während Platter von seiner eigenen Partei, der ÖVP, viel Dank und Anerkennung erntete, ortet die Opposition eine Flucht des Tirolers. 

Stürmische Zeiten für die ÖVP

Die Volkspartei kommt nicht zu Ruhe. Nach dem Rücktritt von Hermann Schützenhöfer als steirischer Landeschef wurden abermals Verstrickungen der Partei in dubiose Machenschaften bekannt. So schickt nun der Rechnungshof einen externen Wirtschaftsprüfer zur Volkspartei, weil er den Angaben der ÖVP bezüglich vergangener Wahlkampfkosten keinen Glauben schenkt.

Nun, nur einige Tage nach Platzen dieser Bombe gibt es bereits den nächsten Aufreger rund um die Kanzlerpartei. Mit Platter verlässt nämlich ein weiterer lang-gedienter ÖVP-Grande das zunehmend in Seenot geratene Parteischiff. Bundeskanzler Karl Nehammer dankte Platter jedoch zunächst für seinen Einsatz. Er sprach davon, dass er Tirol im "im positivsten Sinne geprägt“ hätte.

Auch die zuletzt mit weniger gemäßigten Aussagen aufgefallene ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner fand zum RÜckzug von Platter ruhige Worte. Der 67-Jährige habe sich „den politischen Ruhestand verdient“. Auch Sachslehner lobte Nachfolger Mattle als "erfahrenen und versierten Politiker“.

FPÖ wirft Platter "Flucht" vor

Deutlich weniger verbindlicher Töne kamen erwartungsgemäß von der Opposition. So sagte etwa SPÖ-Vizeklubchef, dass der Rückzug des Landeshauptmanns zeige, dass nun auch das Vertrauen innerhalb der ÖVP in diese Regierung schwinde. Gerald Loacker von den NEOS hatte für Platter Verständnis und meinte, dass es klar sei, dass dieser "keine Wahlniederlage am Ende seiner politischen Karriere" mehr erleben wolle. Derzeit werden der ÖVP ein deutliches Minus von bis zu zwölf Prozent bei den kommenden Landtagswahlen in Tirol errechnet. Christian Hafenecker von der FPÖ sagte zudem, dass Platter die "Flucht nach vorne antritt“.

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    Günther Platters politische Heimat ist Tirol. Dort war er u.a. Gemeinderat und später Bürgermeister in Zams. 1994 zog er in den Nationalreit ein. Dieses Bild stammt aus 2001. 
    Günther Platters politische Heimat ist Tirol. Dort war er u.a. Gemeinderat und später Bürgermeister in Zams. 1994 zog er in den Nationalreit ein. Dieses Bild stammt aus 2001.
    Bernhard Grossruck / APA / picturedesk.com