Politik

So reagiert Strache auf Vorwurf der Juden-Hetze

Heinz-Christian Strache und die Journalisten der "Süddeutschen Zeitung" werden wohl keine Freunde mehr. Nach dem Ibiza-Skandal deckte das Blatt nun auf, dass der Ex-FP-Chef Juden als "machtlüstern" bezeichnet haben soll.

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Heinz-Christian Strache drückt für sich selbst wieder ein Auge zu.
Heinz-Christian Strache drückt für sich selbst wieder ein Auge zu.
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Die Enthüllung der "Süddeutschen Zeitung" am Pfingstmontag hatte es in sich. Nur drei Tage vor seinem Auftritt beim Ibiza-Untersuchungsausschuss berichtete das Blatt in Wort und Bild über eine mehr als geschmacklose Buch-Widmung von H.-C. Strache. Der frühere Vizekanzler bezeichnet Juden in dem 273-Seiten-Werk als "Gegner" und "machtlüstern".

"Kampagnisierung geht weiter"

Auf seiner Facebook- und Twitterseite reagierte Heinz-Christian Strache mittlerweile auf den Medienbericht. Der Politiker, der im Herbst ins Wiener Rathaus einziehen möchte, zeigt in seinen Postings wenig Einsicht und schiebt den Schwarzen Peter – ganz im Stile Donald Trumps – den Medien zu. Wörtlich schreibt Strache: "Und die Kampagnisierung aus dem Ausland (Süddeutsche Zeitung) gegen meine Person geht munter weiter. Bin gespannt, was sie noch alles vor der Wiener Wahl versuchen werden."

Strache: "Lehne Antisemitismus ab"

Das von Strache gewidmete Buch "Jüdische Bekenntnisse aus allen Zeiten und Ländern" wurde von dem antisemitischen Schreiben Hans Jonak von Freyenwald verfasst und erschien ursprünglich 1941 im Stürmer-Verlag der Nazis. Die Ausgabe, die nun Strache in Bedrängnis bringt, wurde 1992 nachgedruckt. Straches Anwalt ließ der SZ von seinem Mandanten ausrichten, Strache könne sich weder an das Buch noch an eine Widmung erinnern. Von den Aussagen distanziere er sich aber "ohne Einschränkungen.", er lehne Antisemitismus "aus tiefster Überzeugung ab".