Politik

EU-Politiker rechtfertigt Privatflüge um 500.000 Euro

EU-Ratspräsident Charles Michel verteidigt die teuren Privatflüge der Politiker. In vielen Fällen wären diese die einzige Möglichkeit.

Carolin Rothmüller
Auch die österreichischen Politiker nutzten lieber Privatflieger, für seinen Bulgarien-Trip gönnte sich Karl Nehammer einen Privatjet. (Symbolbild)
Auch die österreichischen Politiker nutzten lieber Privatflieger, für seinen Bulgarien-Trip gönnte sich Karl Nehammer einen Privatjet. (Symbolbild)
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Klimakrise hin oder her, nicht nur in Österreich reisen die Politiker gerne in Privatjets und das kostet den Steuerzahlern ordentlich. Erst im Dezember kostete eine Reise nach Peking in einem Privatflugzeug 460.000 Euro. Den Flug begründete EU-Ratspräsident Charles Michel gegenüber dem Fernsehsender RTL mit den "Coronavirus-Auflagen für die ganze Delegation".

"Keinen Einfluss darauf"

Mehrere französische Zeitungen warfen dem EU-Ratspräsidenten ein aufgeblähtes Reisebudget vor. Laut Angaben von "Politico" nutzte Michel 2019 für 64 Prozent seiner Reisen Privatflugzeuge. Aber er sei nicht der Einzige, der des Öfteren Privatjets nutze, konterte Michel in der belgischen Zeitung "Le Soir". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reise ebenfalls sehr viel in privaten Flugzeugen und ihr werfe das niemand vor, so der Belgier weiter.

"Ich verstehe, dass man das teuer findet und ich verstehe die Empfindlichkeit bei Privatflügen", erklärte Michel der belgischen Zeitung "La Libre". Er würde jedoch keine Regeln brechen und auch nicht selbst entscheiden. "Es sind unabhängige Beamte, auf die ich keinen Einfluss habe, die mir die Art der Fortbewegung vorschlagen", rechtfertigte sich der EU-Ratspräsident.

Österreichische Politiker nicht besser

Auch die österreichischen Politiker nutzten lieber Privatflieger. Für seinen Bulgarien-Trip gönnte sich Karl Nehammer einen Privatjet von Wien nach Sofia und wieder retour. Angeblich "aus terminlichen Gründen". Dem Zeitmanagement des VP-Chefs zum Opfer fiel nicht nur die Umwelt, sondern auch das Steuergeld. Die Kosten für den Bedarfsflieger waren mit 22.222,24 Euro rund zehn Mal höher als ein Linienticket.

Doppelmoral

Für Nehammer kein Sonderfall, denn auch nach Abu Dhabi (Oktober 2022) und Katar (März 2022) ging es im Privatjet standesgemäß zu den Scheichs. In seiner Begleitung hatte er bei diesen Reisen allerdings auch eine, die eigentlich sonst nur zu gerne gegen das Urassen mit CO2-Emmissionen wettert: die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

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