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So erlebst du eine perfekte Sternschnuppen-Nacht

In den kommenden Nächten erreicht der Sternschnuppen-Regen der Perseiden seinen Höhepunkt. So kannst du ihn am besten genießen.

Heute Redaktion
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    Sternenhimmel über dem Dachstein und dem Filzmooser Tal zur Zeit der höchsten Sternschnuppen Dichte vom Rossbrand aus gesehen.
    Sternenhimmel über dem Dachstein und dem Filzmooser Tal zur Zeit der höchsten Sternschnuppen Dichte vom Rossbrand aus gesehen.
    (Bild: kein Anbieter/picturedesk.com)

    In den kommenden Nächten lohnt es sich, den Blick zum Himmel zu richten. Vom Montag auf den Dienstag erreichen die Perseiden ihr Maximum. Wir haben alles, was du dazu wissen musst, zusammengefasst:

    Was sind die Perseiden?

    Die Perseiden sind ein alljährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom. In dieser Zeit kreuzt die Erde die Bahn des Kometen Swift-Tuttle. Dieser umläuft die Sonne auf einer elliptischen Bahn und nähert sich ihr alle 133 Jahre. Dabei hinterlässt er auf seiner Bahn jeweils eine Staubspur.

    Wie entstehen daraus die Sternschnuppen?

    Sternschnuppen entstehen, wenn die Partikel, die meist nur millimetergroß und bis zu einem Milligramm schwer sind, in rund 90 bis 130 Kilometern Höhe in die Erdatmosphäre eindringen. Dabei beträgt ihre Geschwindigkeit über 200.000 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit verglühen die Teilchen und bringen zudem die Luftmoleküle in der Umgebung zum Leuchten.

    Weshalb heißen sie Perseiden?

    Die Perseiden scheinen ihren Ursprung im Sternbild Perseus am Nordhimmel zu haben, daher der Name. Die Himmelserscheinung wurde besonders im Mittelalter auch "Tränen des Laurentius" genannt: Sie fällt zeitlich ungefähr auf den Namenstag des im Jahr 258 getöteten Märtyrers Laurentius am 10. August. Die Sternschnuppen wurden als Himmelstränen über das Martyrium des römischen Erzdiakons gedeutet.

    Wann erreichen die Perseiden ihr Maximum?

    Die Erde kreuzt die Bahn von Swift-Tuttle vom 17. Juli bis zum 24. August. Gut zu sehen sind die Perseiden etwa ab dem 9. August. Ihr Maximum erreichen sie in der Nacht zum Dienstag, dem 13. August. Aber bereits in den Nächten zuvor gibt es einiges zu sehen – wenn das Wetter mitspielt (siehe unten).

    Stört der Mond?

    Dieses Jahr ist der Mond ein Spielverderber. Er ist beinahe voll und strahlt deshalb entsprechend hell. Deshalb werden statt der üblichen bis zu 70 Sternschnuppen pro Stunde nur 20 sichtbar sein, solange der Mond am Himmel steht, schreibt die NASA in einem Blog-Beitrag.

    Es lohnt sich deshalb, statt am späten Abend am frühen Morgen die Perseiden zu beobachten. Der Mond geht in der Nacht auf Montag (12.8.) um 2.27 Uhr früh unter, auf Dienstag um 3.20 Uhr und auf Mittwoch um 04.18 Uhr (Zeiten für Wien). So bleibt jeweils ein kurzes Fenster bis zum Beginn der Dämmerung, um die Perseiden ohne störenden Mond zu sehen.

    Wie viele Sternschnuppen können erwartet werden?

    Dieses Jahr werden – ohne störenden Einfluss des Mondes – pro Stunde rund 60 bis 70 Meteore zu sehen sein, also etwa einer pro Minute. Alle 12 Jahre liegt diese Zahl deutlich höher, weil dann die Materiewolke durch die Anziehungskraft des Jupiter näher zur Erde herangeführt wird. Dann liegt das Maximum jeweils bei 150 bis 200 Meteoren pro Stunde. 2028 wird es wieder so weit sein.

    Wo beobachte ich sie am besten?

    Idealerweise sucht man sich ein Plätzchen in einer dunklen Umgebung fernab der Zivilisation. Ortschaften sind wegen der großen Lichtverschmutzung denkbar schlecht geeignet. Vom Beobachtungspunkt aus sollte man einen möglichst großen Ausschnitt des Himmels einsehen können. Für ein bequemes Sternschnuppen-Schauen legt man sich am besten auf den Boden oder einen Liegestuhl. Wichtig: Man sollte seinen Augen 30 bis 45 Minuten Zeit geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Und natürlich nicht einschlafen.

    Welche Hilfsmittel brauche ich?

    Keine. Von bloßem Auge ist das Erlebnis am besten. Mit Feldstechern oder Teleskopen schränkt man sein Blickfeld zu stark ein. Die Meteore verglühen so schnell, dass keine Zeit bleibt, sie mit dem Fernrohr zu suchen.

    Wie kann ich Sternschnuppen fotografieren?

    Optimale Ergebnisse erzielt man, wenn man eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv verwendet, die auf einem Stativ steht. Die Belichtungszeit sollte auf ungefähr zehn Sekunden eingestellt werden. Dann sollten auf gut Glück Serien geschossen werden. So hat man die besten Chancen, eine Sternschnuppe einzufangen.

    Wie wird das Wetter?

    Die Voraussetzung für ein gelungenes Sternschnuppen-Schauen ist ein klarer Nachthimmel. Zumindest in der Nacht auf Montag haben wir Glück. Laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erwartet uns sternenklarer Himmel von Klagenfurt über die Steiermark bis ins nördliche Niederösterreich.

    Die Temperaturen werden in der Nacht auf knapp unter 20 Grad zurückgehen. Nicht allzu frisch, aber für längere Beobachtungen sollten Sternschnuppen-Jäger eine Jacke dabeihaben.

    In der Nacht auf Dienstag können dann kräftige Gewitter über Teile Ober- und Niederösterreichs hinwegziehen. Da kann man sich den nächtlichen Ausflug wohl gleich sparen.

    Wo sehe ich den Sternenregen im Internet?

    Wer sich trotz wechselhaftem Wetter den Höhepunkt der diesjährigen Perseiden nicht entgehen lassen möchte, kann in der Nacht vom 12. auf den 13. August um 0.00 Uhr den Livestream des Virtual Telescope Project anschauen:

    Am 13. August um 0.00 Uhr überträgt das Virtual Telescope Project. (Video: YouTube/Gian Masi) (jcg, rcp)