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So sieht Mallorca ohne Touristen aus

Das Wasser im Meer ist kristallklar, auf der gesamten Insel blüht die Natur auf. Die Corona-Krise hinterlässt auf Mallorca auch positive Spuren.

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    Die Hauptstadt Palma mit Blick auf die gotische Kathedrale La Seu
    Die Hauptstadt Palma mit Blick auf die gotische Kathedrale La Seu
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    Die Touristen bleiben dieser Tage aus. Normalerweise zählt die Insel Mallorca zu den beliebtesten Urlaubszielen. Heuer sieht alles anders aus. Die Corona-Pandemie hinterlässt jedoch auch positive Spuren, etwa für die Natur und Luftqualität.

    Wo sich sonst im Mai schon Urlauber an den Stränden tummeln und zahlreiche Autos quer über die Insel kurven, herrscht seit Wochen auf Mallorca gähnende Leere. Das Wasser im Meer ist rund um die Balearen so kristallklar wie selten zuvor.

    Weniger organische Substanzen im Meer

    "Das Meer ist derzeit spektakulär transparent", sagte auch der wissenschaftliche Leiter der Meeressäugerstiftung Tursiops, Txema Brotons, nach einer einwöchigen Segel-Expedition in der Region. "Durch das Ausbleiben der Touristen gelangen viel weniger organische Substanzen ins Meer, sei es durch Abwässer oder direkt durch Essensreste und ungeklärte Fäkalien von den Jachten."

    Auch die Luftverschmutzung ist durch die verhängten Ausgangssperren und dem damit verbundenen Verkehrsrückgang im Vergleich zu den Vorwochen um 60 Prozent gesunken. Aufgrund der ausbleibenden Touristen hat sich auch der Abfall reduziert. In den ersten beiden Aprilwochen ging die Menge des auf Mallorca generierten Restmülls um 39 Prozent zurück. Das sind rund 8.600 Tonnen.

    Erholung nur von kurzer Dauer

    Dass sich die Natur aber tatsächlich nachhaltig erholen kann, glaubt Brotons nicht. Der Nutzen der Virus-Zwangspause werde nur von kurzer Dauer sein. Bald werden die Touristen zurückkehren.

    Ob die Menschen durch die Krise etwas gelernt haben und in Zukunft der Natur mit mehr Respekt begegnen werden, bleibt abzuwarten. "Ehrlich gesagt habe ich da aber so meine Zweifel", so Brotons.