Österreich

So skurril rechtfertigt sich Mann, der zu laut TV sah

Heute Redaktion
Teilen
Der 25-jährige Wiener musste nun gegen den Telenovela-Fan vor Gericht aussagen.
Der 25-jährige Wiener musste nun gegen den Telenovela-Fan vor Gericht aussagen.
Bild: Grafik Heute

Wege zum Unglück – so würde die Sendung wohl heißen, in der sich ein betagter Wiener plötzlich wiederfand. Der Wiener Telenovela-Fan musste vor Gericht nun eine Strafe wegen zu lauten Fernsehens hinnehmen.

Hört, hört! Jetzt kann sogar schon zu lautes Fernschauen in den eigenen vier Wänden ins Geld gehen. Wie berichtet, wurde ein betagter Wiener angezeigt, weil er in Wien-Mariahilf ohrenbetäubend heftig seine Lieblingsserien geschaut hatte. Der "TV-Rebell" allerdings akzeptierte die Strafe nicht einfach, sondern zog vor ein Verwaltungsgericht.

"Bin eingeschlafen"

Dort hätte jetzt tatsächlich eine Verhandlung stattfinden sollen. Die skurrile Rechtfertigung des Mannes: "Ich bin auf der Fernbedienung eingeschlafen, daher war der Ton vielleicht etwas zu laut." Zähneknirschend zog er am Mittwoch allerdings seine Beschwerde zurück und muss die Geldbuße nun zahlen. Jener 25-jährige Wiener, der damals die Polizei alarmiert hatte, sagt: "Es gab immer wieder solche Situationen mit dem Herren."

Lautstark-Fernseher hörte Polizei nicht

"Ich kann mich aber noch sehr gut erinnern, dass es an besagtem Abend im Innenhof fürchterlich gehallt hat. Ich lag schon geraume Zeit im Bett, doch an Schlaf war bei diesem fürchterlichen Lärm nicht zu denken. Um 0.45 Uhr holte ich schließlich die Polizei", erzählte Mark F.(Name geändert). Der "TV-Rebell" hörte dann nicht einmal die Polizei läuten. Er öffnete an jenem Abend die Türe nicht, so ein Polizist. Es gab aber fünf bis sechs Einsätze an jener Adresse, erfuhr "Heute". Ein möglicher Grund, warum Rudolf P. nun vor Gericht einknickte.

Bis zu 700 Euro Strafe

Wie hoch die Geldbuße im konkreten Fall tatsächlich ausfiel, war für "Heute" vorerst nicht zu eruieren. Laut Landespolizeidirektion Wien beträgt der Strafrahmen in solchen Fällen bis zu 700 Euro oder sieben Tage Ersatzfreiheitsstrafe.

Ex-Nachbar Mark F., der mittlerweile umgezogen ist, war als Zeuge vor Gericht geladen: "Ich musste allerdings nicht aussagen, da der Herr seine Strafe letztlich zähneknirschend akzeptiert hat. Der Richter hat ihm wohl klar gemacht, dass die Sache aussichtslos ist. Ich war doch sehr erstaunt, dass das alles so weite Kreise gezogen hat." Warum er damals die Einsatzkräfte geholt hat? "Ich habe mir Sorgen um den Pensionisten gemacht, man kann ja nie wissen …"