Politik

So sollen weitere Schulschließungen verhindert werden

Bildungsminister Heinz Faßmann sieht die Schulen und Universitäten gut für den Herbst gerüstet. Man setzt auf ein umfassendes Hygienekonzept.

Teilen
In den Schulen gibt es wieder volle Klassen.
In den Schulen gibt es wieder volle Klassen.
Serge Haouzi Xinhua / Eyevine / picturedesk.com (Symbolbild.)

Durch systematisches Testen, Impfen und die Einhaltung der bewährten Hygienemaßnahmen soll eine "virusrobuste Schule für den Herbst" gewährleistet und weitere Schließungen verhindert werden, betonte heute Bundesminister Heinz Faßmann in der Fragestunde des Nationalrats. Um pandemiebedingte Lerndefizite auszugleichen, wurde ein Förderpaket in der Höhe von 200 Millionen Euro bereitgestellt, das per Stand Anfang Mai zu 65 Prozent ausgeschöpft wurde.

Weiters habe man die Stellen für SchulpsychologInnen bundesweit um 18 Prozent ausgeweitet, wobei dem Minister sehr wichtig war, dass aktiv an die Schulen herangetreten und etwa Beratungsgespräche angeboten werden. Außerdem ging es in der Fragestunde um die budgetäre Ausstattung der Universitäten, Schwerpunkte in der Forschung, die Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung sowie um die Rolle der Schulen im Bereich der Gewaltprävention.

Systematisches Testen

Die in den letzten Monaten teilweise notwendigen Schulschließungen habe er immer als "ultima ratio" gesehen, um der Ausbreitung von COVID-19 Einhalt zu gebieten, stellte Bundesminister Faßmann in Richtung des Abgeordneten Hermann Brückl (FPÖ) grundsätzlich fest. Um in Zukunft flächendeckende Schulschließungen zu verhindern, setze man weiterhin auf umfassende Hygienekonzepte und auf systematisches Testen, das beim Durchbrechen der dritten Welle sehr geholfen habe.

Es sei daher kein Zufall, dass dieses Modell von anderen Ländern bereits übernommen wurde, zeigte Faßmann auf. Erfreulich sei auch die Tatsache, dass es bei den PädagogInnen eine hohe Impfbereitschaft gebe, was ihn im Hinblick auf den Schulbetrieb im Herbst positiv stimme. Weiters sei zu hoffen, dass die Akzeptanz bezüglich des Impfens auch bei den Kindern und Jugendlichen hoch sei, sobald ein entsprechendes Vakzin zur Verfügung stehe. Schwieriger sei die Situation hingegen bei den elementarpädagogischen Einrichtungen und Volksschulen, räumte der Ressortchef ein.

Keine "lost generation"

Die von Abgeordnetem Rudolf Taschner (ÖVP) angesprochenen pandemiebedingten Lernrückstände und vermehrten psychischen Belastungen der SchülerInnen seien sehr ernstzunehmende Probleme, auf die man reagieren müsse, unterstrich Faßmann. Aus diesem Grund wurde etwa bereits eine Hotline eingerichtet, die auch abends und an den Wochenenden besetzt ist, sowie bundesweit 27 zusätzliche Stellen im Bereich der Schulpsychologie geschaffen. Ebenso wie Taschner lehnte es der Minister aber ab, von einer "lost generation" zu sprechen, da "Worte und Bilder Realitäten erzeugen" würden. Er sei ganz im Gegenteil davon überzeugt, dass die jungen Menschen in dem unglaublich schwierigen Jahr sehr viel gelernt haben.

Gegenüber Abgeordneter Gertraud Salzmann (ÖVP) zeigte sich Faßmann überzeugt, dass das rund 200 Mio. € umfassende Förderpaket zur Beseitigung von Lerndefiziten einen wichtigen Beitrag leisten werde. Man habe es den Schulen dabei selbst überlassen, im Rahmen der Autonomie eigene Maßnahmen zu entwickeln und sie dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden.

MIKA-D-Test

Auf eine Frage der Abgeordneten Nurten Yilmaz (SPÖ) führte Faßmann aus, dass rund ein Drittel aller Kinder, die Deutschförderklassen besucht haben, nach einem Semester diese verlassen können. Der in diesem Bereich eingesetzte MIKA-D-Test zeige, dass trotz Pandemie das Lernen der deutschen Umgangssprache funktioniert habe. Durch den Einsatz eines Zusatzmoduls ab dem Herbstsemester soll eine noch spezifischere Förderung möglich sein.

Was die Umsetzung des bilingual-bimodalen Lehrplans für die österreichische Gebärdensprache betrifft, für die sich Abgeordnete Fiona Fiedler (NEOS) interessierte, so werde er sich dafür einsetzen, dass Bewegung in die Sache kommt.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com