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So spielt sich "The Lord of the Rings" in Kartenform

Heute Redaktion
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Asmodee Digital hat "The Lord of the Rings: Adventure Card Game" für PC auf Steam veröffentlicht. Überraschenderweise gibt es viel Stoff für Einzelspieler.

In "The Lord of the Rings: Adventure Card Game" (für PC auf Steam) zieht der Spieler neu im Tabletop-Format gegen Sauron in die Schlacht. Das Prinzip: Spieler stellen sich aus Karten, die den Helden aus "Herr der Ringe" nachempfunden sind, ein Kartendeck zusammen und legen sie Karten des Bösewichts gegenüber. Die stärkere Karte gewinnt, bis Gut oder Böse keine Karten mehr hat oder die Schlacht schon zuvor vernichtend beendet wurde.

Natürlich ist das Spiel selbst weit tiefgehender und strategischer als das beschriebene Prinzip. Karten unterstützen sich mit Effekten und Kräften gegenseitig, Warte- und Abklingzeiten erfordern taktisches Denken und schon bei der Wahl des Decks muss auf einen bunten Mix aus Angriffs- und Verteidigungskarten geachtet werden. Das "The Lord of the Rings: Adventure Card Game" macht aber einiges anders als viele Vertreter des Genres.

Im Game kommen die PvP-Elemente überraschend kurz. Zwar kann der Spieler sich gegen den Computer in Form von Sauron messen oder sich mit mehreren anderen Zockern für Partien zusammenschließen, ein direkter Kampf menschlicher Spieler gegen menschlicher Spieler ist derzeit aber noch nicht möglich. Und: Überraschenderweise verfügt das Adventure Card Game über eine starke Handlungskomponente.

Toll in Geschichten eingebettet

Hat man sich anfangs einen Helden, etwa Aragorn, gewählt, führt immer eine kleine Rahmenhandlung zu einem Karten-Kampf. Die englisch erzählte Geschichte bietet zwar großteils Text und weniger Sprachausgabe, dreht sich aber um Fan-Lieblinge wie Bilbo oder Gollum. Und auch der jeweilige Kampf wird gut in die Handlung eingebunden – etwa geraten anfangs einige Zwerge bei einer Expedition in einen Hinterhalt.

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Jedes Kartendeck basiert auf drei Helden, die am Start auf das Spielfeld gelegt werden. Werden alle drei besiegt, verliert der Spieler die Partie. Der Rest des Decks besteht aus 30 Karten, darunter Figuren wie Krieger oder Zwerge sowie Items zur Stärkung der Helden und Effekten, die die Spielbedingungen verändern können. Alle Karten bis auf neutrale sind wiederum in vier Kategorien unterteilt, die bestimmt, wie viele der jeweilige Charakter nutzen kann.

Mix aus verschiedenen Karten gefordert

Was anfangs sehr verwirrend klingt, wird mittlerweile in einem toll aufgemachten Tutorial erklärt. Danach laufen die Matches im Quest-Format ab. Das bedeutet, dass der Spieler nicht nur den Computer-Gegner besiegen, sondern im Match auch bestimmte Ziele wie das Töten einer gewissen Kreatur erfüllen muss, um zur nächsten Quest zu gelangen. Zusätzlich wacht in jeder Region auch Saurons Auge über die Kämpfe: Füllt sich sein Aufmerksamkeitsbalken gänzlich, verliert der Spieler den Kampf sofort.

Bei den Karten selbst geht es taktisch noch weiter in die Tiefe. Dass jede Karte über einen Gesundheits- und einen Angriffswert verfügt, ist bei den meisten Kartenspielen so. Hier kommt aber noch ein "Willenskraft"-Wert dazu. Mit diesem Wert lassen sich Schadeffekte am Spielfeld entfernen – und er sorgt gleichzeitig dafür, dass Spieler ihr Deck mixen müssen und nicht einfach auf ausschließlich einen gewissen Kartentyp setzen können.

Ein Paradies für Tabletop-Profis

Wie komplex das Spiel werden kann, zeigt das Ausmaß des Tutorials: Es ist in fünf Kapitel unterteilt und serviert gut ein Dutzend Spielmechaniken. Anfänger könnte das Spiel überfordern, für Tabletop-Profis ist es aber das Paradies. Die Deck-Zusammenstellung bietet unglaubliche Freiheiten, die Missionen sind knackig schwer und die "Lord of the Rings"-Aufmachung ist mehr als nur ein schöner Titel, sondern erzählt eine runde "Herr der Ringe"-Geschichte.

"The Lord of the Rings: Adventure Card Game" ist ein frischer Ansatz im Kartenspiel-Genre und bringt auch einige Innovationen mit sich. Dennoch sollten die Entwickler auch nicht auf den Multiplayer-Aspekt vergessen. Abseits davon ist positiv, dass das Spiel den Gamern nicht mit Zufallskäufen Geld aus den Taschen ziehen will. Mikrotransaktionen gibt es zwar, der Spieler kann dabei aber genau bestimmen, welche Karte er kaufen will und kann sich die Ingame-Währung dafür auch einfach über das Spielen verdienen. Zusätzlich sollen Erweiterungen zum Kauf erscheinen.