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So teuer sind Handwerker wirklich

Heute Redaktion
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Bild: christian fuerthner

Die Arbeiterkammer (AK) hat erhoben, wie teuer uns Handwerker zu stehen kommen. Demnach wird die Rechnung meist noch durch die Fahrtkosten "aufgefettet". Für Notdienste außerhalb der Geschäftszeiten, an Sonn- und Feiertagen heißt es noch kräftiger zahlen. Das zeigt ein Preismonitor bei 69 Handwerker-Betrieben in Wien zwischen Jänner und April.

Die Arbeiterkammer (AK) hat erhoben, wie teuer uns zu stehen kommen. Demnach wird die Rechnung meist noch durch die Fahrtkosten "aufgefettet". Für Notdienste außerhalb der Geschäftszeiten, an Sonn- und Feiertagen heißt es noch kräftiger zahlen. Das zeigt ein Preismonitor bei 69 Handwerker-Betrieben in Wien zwischen Jänner und April.

Die Preisunterschiede bei den einzelnen Handwerkern sind enorm. Zum Preis für die Handwerker-Arbeitsstunde kommen meist noch Wegzeitkosten oder ein Fahrtkostenpauschale dazu.

Fahrzeugpauschale

Manche Betriebe schlagen noch extra ein Fahrzeugpauschale (für die Abnutzung des Pkw) drauf. Bei den Elektrikern zum Beispiel gaben rund drei Viertel der untersuchten Betriebe (acht von elf) an, dass sie für die Wegzeit die Arbeitszeitkosten verrechnen. Davon stellen sechs Betriebe noch zusätzlich ein Fahrzeug-pauschale zwischen rund 20 und 37 Euro im Raum Wien in Rechnung. Die restlichen drei verlangen ein Fahrtkostenpauschale zwischen rund 50 und 77 Euro. Alle acht geprüften Installateur Werkskunden-Dienste verrechnen ein Fahrtkostenpau-schale - in Wien und Umgebung bis rund 25 Kilometer 36 bis rund 102 Euro.


Elektriker Monteur u. Helfer: 111 Euro bis 144 Euro (+ 11 %)
Installateur Monteur u. Helfer: 115,20 Euro bis 147,50 Euro (+10 %)
Installateur Werkskundendienst Monteur/Techniker: 72 Euro bis 114 Euro (+15 %)
Schlüsseldienst, tosischen Schlüssel nachmachen: 8,00 Euro bis 30,00 Euro (+18 %)
Schlüsseldienst, mechanischen Autoschlüssel nachmachen: 6,29 Euro bis 32,00 Euro(+26 %)
Aufsperrdienst, Wohnbezirk/ Geschäftszeit**): 60,00 Euro bis 120,00 Euro (+10 %)
Aufsperrdienst, Wohnbezirk/ Sonn- u. Feiertage**): 90,00 Euro bis 150,00 Euro (+0 %)


*) gerundet; **) Fahrtkosten inkludiert

Beim Installateur-Notdienst etwa kommt es darauf an, ob der Betrieb im gleichen Bezirk wie der Konsument ist, dann kostet die Arbeitsstunde während der Geschäftszeiten 87,36 bis 184,60 Euro, kommt er aus einem anderen Bezirk, sind es 127,20 bis 204,60 Euro. Darin enthalten sind eine Monteurstunde, eine halbe Stunde Wegzeit, Fahrtkosten. Außerhalb der Bürozeiten, an Sonn- und Feiertagen wird es durch Zuschläge noch teurer.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) stieg zwischen März 2011 und März 2015 um 7,6 Prozent an - die Handwerkerpreise liegen meist deutlich über der allgemeinen Teuerung.

Lesen Sie weiter: Die besten AK-Tipps gegen Handwerker-Abzocke

AK Konsumentenschützerin Manuela Delapina rät, "die Preise zu vergleichen und mehrere Angebote einzuholen. Bei den Fahrtkosten sollten sich die Konsumentinnen und Konsumenten genau erkundigen, was verrechnet wird."

Tipps der AK Konsumentenschützer:


Fragen Sie bei den Fahrtkosten genau nach - oft verrechnen Handwerker für die Weg-zeit den Arbeitszeit-Stundensatz. Wählen Sie eher einen Handwerker in Ihrer Nähe, und erkundigen Sie sich nach den Fahrtkosten für die Nahzone, die meist niedriger sind.
Manche Firmen haben auch ein Fahrtkostenpauschale, das eventuell günstiger sein kann als der verrechnete Stundensatz für die Wegzeit.
Fragen Sie bei Notdiensten nach Abend-, Nacht-, Wochenend-, Sonn-und Feiertagszuschlägen. Die Geschäftszeiten sind nicht bei allen Betrieben gleich!
Für einen Kostenvoranschlag müssen Sie nur bezahlen, wenn Sie vorher darauf hin-gewiesen wurden.
Ein Kostenvoranschlag gilt als verbindlich, wenn nicht ausdrücklich das Gegenteil (also unverbindlich, circa, ungefähr) erklärt ist.
Bei einem verbindlichen Kostenvoranschlag darf der Betrieb nicht mehr verrechnen, wenn er falsch kalkuliert hat. Bei einem unverbindlichen Kostenvoranschlag muss der Betrieb vorher mit Ihnen Rücksprache halten, sollten die Kosten für die Arbeit beträchtlich höher sein als im Voranschlag, also mehr als zehn bis 15 Prozent.